_Fassade

Seinen Hauptsitz in Bielefeld baut der Fassadenhersteller Schüco vorraussichtlich bis 2022 großzügig zum Schüco Campus aus. Im Rahmen des Projektes werden Produktionsgebäude sowie die Unternehmenszentrale mit Besuchszentrum und Mitarbeiterbüros erweitert und modernisiert. Bereits fertiggestellt ist ein zentral gelegenes Parkhaus, das denjenigen der 1.800 Mitarbeiterinnen eund Mitarbeitern Parkraum liefern soll, die mit dem Auto zur Arbeit fahren. Auffällig ist die textile Gebäudehülle des von Schlattmeier Architekten entworfenen Nutzbaus. Sie legt sich in dreidimensionalen Wellen um das offene Stahlbetonskelett. Rückseitig sind die teflonbeschichteten Stoffbahnen aus Glasfasergewebe glatt gespannt. Zum Einsatz kam das hauseigene Textilfassadensystem Facid.

Auf acht Ebenen und insgesamt 2.665 Quadratmetern Fläche bietet das Parkhaus 732 konventionelle und 12 Elektroparkplätze. Eine Unterkonstruktion aus Stahl und Aluminium bildet das Tragwerk der textilen Fassade und gibt der Hülle ihre dreidimensionale Form. Insgesamt umspannen 2.949 Quadratmeter Gewebe das 18 Meter hohe Parkhaus. Ein Spannsystem, dessen Profile auf der Außenhaut des Bauwerks montiert werden, soll sicherstellen, dass es mittels Tuchhaltertechnik faltenfrei und bis in alle Ecken gespannt wird. Montiert werden die Profile auf der Außenhaut, sodass sich das Gewebe ohne Eingriff in die Bausubstanz austauschen lässt. Die individuelle Verdrehung der Teilflächen erzeugt zwei- und dreidimensional formbare Flächen.

Das Textilfassadensystem lässt sich individuell bedrucken und beleuchten. Letzteres wurde beim Bielefelder Parkhaus umgesetzt: Sobald es dunkel wird, sorgen eine akzentuierte Beleuchtung der Fassade und eine bewegungsabhängige Innenbeleuchtung für Lichteffekte in verschiedenen Farben. Tagsüber sind die offenen Parkdecks gut belichtet, belüftet und vor Witterung geschützt, denn das transparente Gewebe erlaubt die Durchsicht von innen nach außen und bietet Sicht-, Sonnen- und Schlagregenschutz. Speziell beschichtete Gewebe sorgen außerdem für einen nachgewiesenen Brandschutz, der speziell für die Verkleidung von Stahlkörpern interessant ist. Beim Parkhaus kommt Glasfasergewebe mit Teflonbeschichtung in Brandschutzklasse A2 zum Einsatz.

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