Oeconomicum in Düsseldorf

Geschwungene Hülle aus Glas und perforiertem Streckmetall

Auf dem Gelände der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf liegt der Neubau der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sehr exponiert: Das leicht geschwungene Gebäude, das den Namen Oeconomicum trägt, erstreckt sich entlang des Universitäts-Sees und hebt sich durch seine Glas-Metall-Fassade aus der Umgebung hervor. Die Schwarz-Schütte-Förderstiftung finanzierte den Neubau und beauftragte das Architekturbüro Ingenhoven mit dem Entwurf und der Realisierung.

Das Fakultätsgebäude wurde mit einer hinterlüfteten Fassade aus feuerverzinktem Streckmetall umhüllt
Sowohl die Nordfassade als auch das Dach sind einheitlich mit einer feuerverzinkten Streckmetallhaut verkleidet
Nicht nur Kostenvorteile, sondern auch Nachhaltigkeitsaspekte sprachen für die Verwendung von feuerverzinktem Streckmetall.

Wegen der auf dem Baugrundstück befindlichen Tiefgaragenzufahrt ist der dreigeschossige Neubau aufgeständert und schließt auf einer Seite an das höher gelegene Niveau der Universitäts-Magistrale an. Dort befindet sich auch der Hauptzugang. 14 Lehrstühle der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und verschiedene Sonderflächen sind im Gebäude untergebracht. Hochfrequentierte Bereiche wie das Prüfungsamt und das Dekanat liegen im Erdgeschoss, die Lehrstühle befinden sich in den Obergeschossen. Insgesamt bietet der Neubau Raum für 110 Arbeitsplätze.

Die leichte Krümmung des Baukörpers sorgt dafür, dass der See räumlich gefasst ist. Die Südfassade öffnet sich zum Wasser, auf der Nordseite sind zwei Fluchttreppenhäuser sowie zwei offene Treppen und ein Aufzug im Atrium angeordnet. Die transparente Gestaltung des Gebäudes soll die wissenschaftliche Arbeit, die Kommunikation und mögliche Synergie-Effekte fördern und damit Ausdruck des gemeinsamen Verständnisses von Lehre und Forschung sein. Das Gebäude wurde so geplant, dass eine spätere Erweiterung zur Universitätsstraße möglich ist.

Fassade
Die Glasfassaden im Süden, Westen und Osten verleihen dem Gebäude Leichtigkeit. Die Südfassade ist mit einem außen liegenden Sonnenschutz ausgestattet und zweiflügeligen Türen, die den Zugang zu den Terrassen am See erlauben. Die Fassadenprofile wurden so weit wie möglich reduziert, um die Ausblicke von den Arbeitsplätzen in die Umgebung zu maximieren. Die Lage am See wird auf diese Weise hervorgehoben und ist auch im Gebäude erlebbar.

Im Hinblick auf Wärme- und Lichttechnik wurden die Glasfassaden sorgfältig geplant: Gefordert waren Transmissionsgrade, die für einen möglichst hohen Tageslichtkoeffizienten sorgen. Gleichzeitig sollten die Wärmedämmwerte so gut sein, dass die Transmissionswärmeverluste und der damit verbundene Heizwärmebedarf minimiert werden konnten.

Sowohl die Nordfassade als auch das Dach wurden mit einer perforierten Metallverkleidung aus feuerverzinkten Streckmetallblechen (115 x 52 x 24 x 2 mm) gestaltet. Die Verkleidung setzt das Gebäude von der umgebenden Bebauung ab und markiert seine Sonderstellung auf dem Universitätsgelände. Insgesamt kamen 4.000 m² Streckmetallverkleidung zur Ausführung. Im Brüstungsbereich der Nordfassade betonen die im Rasterabstand von 1.403 mm polygonal angeordneten Bleche den gerundeten Gebäudegrundriss. Die Streckmetallbleche wurden auf rechteckigen Trägerrahmen befestigt, mit deren Hilfe sie wandseitig eingehängt werden konnten.

Bautafel

Architekten + Generalplanung: Ingenhoven Architects, Düsseldorf
Projektbeteiligte: Werner Sobek Ingenieure, Stuttgart (Fassadenplanung); DS-Plan, Stuttgart (Technische Gebäudeausrüstung)
Bauherr: Schwarz-Schütte-Förderungsstiftung, Düsseldorf
Fertigstellung: 2010
Standort: Universitätsstraße 2, Düsseldorf
Bildnachweis: Holger Glinde, Holger Knauf, Patrick Düren-Rost, Düsseldorf

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Feuerverzinkte Fassade der Wohnhäuser „De gamlas vänner“ in Enskede, Architekten: Joliark, Stockholm

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Materialien

Feuerverzinkter Stahl

Die Glasfassade der Hamburger Elbphilharmonie setzt sich aus 1.100 unterschiedlichen Elementen zusammen, Architekten: Herzog & de Meuron

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Fassadenarten

Glasfassaden

Außen liegender Sonnenschutz s_enn aus Micro-Edelstahllamellen von MHZ an der Fassade des Merck Serono Headquarter in Genf, Architekten: Murphy/Jahn

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Zusatzelemente

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