Oberschule an der Egge in Bremen

Große Fenster, ein lichtes Interieur und gemeinsame Lernflure

Seit der Reform im Jahre 2010 zu einem zweigliedrigen Schulsystem besuchen Kinder im Stadtstaat Bremen nach der Grundschule entweder das Gymnasium oder die Oberschule. Letztere bietet den Schülern die Möglichkeit, nach der zehnten Klasse die Erweiterte Berufsbildungsreife sowie den Mittleren Schulabschluss zu machen, oder nach der 13. Jahrgangsstufe die Abiturprüfung abzulegen. Die Oberschule an der Egge ist eine Halbtagsschule im nordwestlich der Bremer Innenstadt gelegenen Stadtteil Blumenthal. Nach Plänen der ortsansässigen Architektengruppe Rosengart + Partner wurde sie um einen Erweiterungsbau für die Jahrgänge fünf bis sieben ergänzt.

Südwestseite mit Haupteingang: Das Gebäude ist mit hellem Verblendmauerwerk bekleidet.
Die Fensterlaibungen sind Sichtbetonfertigteile, eine Seite ist betont und verläuft schräg.
Überdachter Eingangsbereich

Viel Raum zum gemeinsamen Lernen

Der dreigeschossige Neubau entstand auf dem Schulgelände nördlich des Bestands parallel zur Straße Rüdelskamp. Ein abgeschrägter Unterschnitt an der südwestlichen Schmalseite des mit hellem Verblendmauerwerk bekleideten Baukörpers kennzeichnet den Haupteingang und schafft einen witterungsgeschützten Vorbereich. Ein Windfang leitet über in ein großzügiges, teils zweigeschossiges Foyer mit Treppe ins Obergeschoss. Eine breite mittlere Erschließungszone führt als Stich zu weiteren Räumen. Auf jeder Etage befindet sich zu Beginn dieser Zone in der südlichen Gebäudeecke ein sogenannter Lehrerstützpunkt mit Lehrmittelraum.

Jede Etage umfasst ein „Jahrgangshaus” mit jeweils drei Klassenräumen und zwei Differenzierungsräumen. Im Parterre und im zweiten Obergeschoss gibt es außer den allgemeinen Sanitärräumen jeweils eine behindertengerechte Toilette. Eine Aufzugsanlage ermöglicht die barrierefreie Erschließung aller Ebenen.

Großzügige Verglasungen betonen die Horizontale der Fassade und lassen viel natürliches Licht in die Räume. Diese sind in zurückhaltenden, hellen Farbtönen gestaltet. Wände und Decken sind weiß verputzt, Fenster- und Türrahmen sowie Sockelleisten und Handläufe bestehen aus hellem Holz, die Böden sind mit Linoleum in hellem Grau, Gelb oder Grün ausgeführt. Lediglich im Treppenhaus und dem Foyer setzen anthrazitfarbene Fliesen einen dunklen Kontrast. Die Verglasungen erstrecken sich hier über jeweils zwei Etagen.

Zweischalige Wand mit Kerndämmung

Der Erweiterungsbau wurde nach den in Bremen gültigen Vorschriften der Passivhausbauweise in 16 Monaten Bauzeit errichtet. Die 55,6 cm starken, zweischaligen Außenwände sind mit Kerndämmung und Verblendmauerwerk ausgeführt. Der Wandaufbau von innen nach außen ist wie folgt: 1,5 mm Kalkzementputz, 20 cm Stahlbeton, auf den eine 24 cm dicke Kerndämmung aus Mineralwolle aufgebracht ist. Das 11,5 cm starke Verblendmauerwerk wurde im Wilden Verband vermauert. Als Verblender wurde ein Ziegel im Dünnfomat mit den Maßen 24 x 11,5 x 5,2 cm in gemischter Sortierung verwendet, der zwischen Hellgrau und Hellbeige changiert.

Die Fensterlaibungen sind vorgefertigte Sichtbetonelemente; jeweils eine Seite ist besonders breit und angeschrägt ausgeführt. Die großformatigen Fassadenöffnungen im Bereich der Treppenhäuser sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Dreifachverglasung ausgeführt.

Bautafel

Architekten: Architektengruppe Rosengart + Partner, Bremen
Projektbeteiligte: Grotkop + Partner, Bremen (Tragwerksplanung); Ingenieurgesellschaft Bannert, Bremen (Haustechnik); Beks Energieeffizienz, Bremen (Passivhausplanung); Brandschutzplanung Nord, Hude (Brandschutz); Umweltbetrieb Bremen (Landschaftsplanung); Hagemeister, Nottuln (Verblendziegel)
Bauherr: Immobilien Bremen
Nutzer: Die Senatorin für Kinder und Bildung, Bremen
Fertigstellung: 2018
Standort:
Eggestedter Straße 20, 28779 Bremen
Bildnachweis: Architektengruppe Rosengart + Partner/Jens Lehmkühler, Bremen

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