Nicht belüftetes Dach (I): Konstruktion

Das Warmdach ist eine nicht belüftete Dachkonstruktion, bei der direkt über der Wärmedämmung keine Belüftungsschicht angeordnet ist. Die Dämmung nutzt im Regelfall den Sparrenzwischenraum voll aus oder ist über den Sparren, z.B. auf einer Vollschalung, als Aufsparren-Dämmung angeordnet.

Aufsparrendämmung mit diffusionsoffener Bahnenabdeckung auf Schalung

Die häufigste Art ist eine Kombination aus Zwischensparren-Dämmung (Vollsparrendämmung) in Verbindung mit einer Untersparrendämmung zur Vermeidung/Verminderung der Wärmebrücke Sparren und als gleichzeitige Installationsebene zum Schutz der Dampfbremse /-sperre. Konstruktionen mit Wärmedämmung zwischen und über/unter den Sparren sind hochgedämmte Steildachkonstruktionen mit großen Dämmschichten.

Bei Altbausanierungen, bei denen die Sparren eine geringe Höhe aufweisen und die raumseitige Bekleidung nicht erneuert werden soll ist es sinnvoll, eine Dämmebene oberhalb der Sparren anzuordnen. Als wirkungsvoller Nebeneffekt erweist sich hierbei, dass die Giebelmauern im Bereich der Mauerkronen ebenfalls gedämmt werden können und eine Wärmebrücke in diesen Bereichen minimiert wird.

Daneben kann die Dämmung auch unter den Sparren eingebaut werden, wodurch die Wärmebrückenwirkung der Sparren vermindert werden kann. Ein Nachteil dabei ist die Verkleinerung des nutzbaren Dachraumes. Der Vorteil ist - wie oben beschrieben - die Schaffung einer Installationsebene zum Schutz der Luftdichtigkeitsschicht/Dampfsperre/-bremse.

Innenseitig unter der Dämmung wird eine Luftdichtigkeitsschicht (separat oder als Kombination aus Dampfsperre/-bremse) angebracht, die mit ihrem Sperrwert (sd-Wert) an den der Unterdeckung angepasst ist. Die luftdichte Ebene soll verhindern, dass Feuchtigkeit durch Konvektion in die Wärmedämmung eindringt, diese durchfeuchtet und Schäden durch Pilzbefall verursacht, während die Dampfsperre/-bremse das Eindringen von Feuchtigkeit durch Diffusion vermindern/verhindern soll.

Über der Dämmung zur Dachdeckung gerichtet befindet sich im Normalfall eine diffusionsoffene Unterdeckbahn. Diese verhindert die Durchfeuchtung der Dämmung durch Sprühwasser und Flugschnee. In der nächsten Ebene folgen Konterlattung und Lattung zur Aufnahme der Dacheindeckung.

Bildnachweis: Informationsdienst für neuzeitliches Bauen e.V., Arbeitsheft 15, Bonn

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