Nachhaltige Unterrichtsgebäude

Broschüre des Bundesumweltministeriums

Öffentlichen Bildungsbauten kommt eine Vorbildfunktion zu, da sie besonders im Fokus des gesellschaftlichen Interesses stehen. Die Broschüre Nachhaltige Unterrichtsgebäude – Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) soll Bauherr*innen, Architekturschaffenden, Fachplanenden und Kommunen als Grundlage bei der Planung, Umsetzung und Qualitätskontrolle dieser Baugattung dienen.

Das Bewertungssystem muss vielfältigen Anforderungen genügen: den spezifischen Nutzungsbedürfnissen, dem Raumbedarf, den technischen Rahmenbedingungen sowie aktuellen pädagogischen Konzepten. Bildungsbauten sind stärker als Büro- und Verwaltungsgebäude Teil der Öffentlichkeit und unterscheiden sich von diesen auch in funktionaler Hinsicht deutlich. Innerhalb einer Bildungseinrichtung existieren ganz unterschiedliche Raumtypen und -funktionen, Nutzungszeiten und -gruppen. Die räumliche Bandbreite, die eine Schule vorhalten muss, wie Klassenräume unterschiedlicher Größen, Fachräume, Pausen- und Freibereiche im Innen- und Außenraum, ist vergleichsweise groß. Typologisch wird unterschieden zwischen allgemein- und berufsbildenden Schulen, Einrichtungen für Forschung und Lehre sowie Weiterbildungseinrichtungen.

Welche ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen, funktionalen und technischen Qualitäten bei der Planung eines nachhaltigen Unterrichtsgebäudes zu beachten und wie sie zu bewerten sind, zeigt eine ausführliche Kriterienübersicht. Ein wichtiger ökonomischer Aspekt ist die Vandalismusprävention: Hier werden insbesondere bauliche Maßnahmen bewertet, die identitätsstiftend und motivationsfördernd wirken und damit langfristig zum Erhalt der Ge­­bäudesubstanz und zur Senkung der Instandhaltungskosten beitragen. Bei der soziokulturellen und funktionalen Qualität stehen primäre Bedürfnisse der Nutzer*innen im Vordergrund, wie Gesundheit, Behaglichkeit und Zufriedenheit.

Der letzte Teil der Broschüre widmet sich gebauten Beispielen; darunter ein Hörsaal- und Laborgebäude der Fachhochschule Erfurt, bei dem die über Fernwärme angetriebene Adsorptionswärmepumpe die vorhandenen Regenwasserzisternen als regenerative Wärmequellen nutzt und ein Grundwasserbrunnen als Back-up-System dient. Thermoaktive Deckenelemente übernehmen die Beheizung und Kühlung des Gebäudes. Besonders ausführlich wird die Grundschule Niederheide bei Berlin vorgestellt: Ein funktionaler Grundriss, differenzierte räumliche Beziehungen, ökologische Qualitäten, niedrige Betriebskosten und ein hoher Nutzerkomfort zeichnen diesen Bau aus.

Die 63 Seiten umfassende Publikation kann auf der Website des Bundesumweltministerums kostenlos heruntergeladen werden (siehe Surftipps).

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Mithilfe der Speicherwirkung von Beton lassen sich regenerative Energiequellen gut nutzen, auch wenn sie – im Vergleich zum anfallenden Bedarf – im Tagesverlauf antizyklisch zur Verfügung stehen sollten.

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Konstruktionen/​Elemente

Bauteilaktivierung

Umweltbundesamt in Dessau

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Nachweise/​Zertifikate

BNB: Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude

Leitfaden Nachhaltiges Bauen

Planungshilfen

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Vorhandene Potenziale zur Minderung von Emissionen sollen erschlossen, innovative Modellprojekte für den Klimaschutz vorangebracht werden: Einige Förderprogramme sind speziell auf Kommunen, soziale und kulturelle Einrichtungen abgestimmt.

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