Metall

Seit jeher werden Metalldeckungen für Dächer verwendet, besonders bekannt sind z.B. die vergoldeten Kuppeln der russisch-orthodoxen Kirchen. Heutzutage werden hauptsächlich die Materialien Zink, Kupfer und Aluminium verarbeitet. Metalldeckungen sind dicht, leicht und nicht brennbar. Dem Nachteil der großen Wärmeleitfähigkeit steht der Vorteil gegenüber, dass Schnee leicht abrutscht und es zu keiner Überlastung der Dachkonstruktion kommt. 

Metallische Bekleidung an Dach und Fassade der Philharmonie in Berlin nach Plänen von Hans Scharoun (errichtet 1960-63).
Auch das Dach der gegenüberliegenden Staatsbibliothek zu Berlin (Hans Scharoun, 1978) ist mit Zinkblech gedeckt.
Zinkdeckung auf einer Industriehalle

Da Metall absolut dampfundurchlässig ist und funktionstüchtige Luft- und Dampfsperren für einschalige Konstruktionen kaum möglich sind, sollte eine zweischalige, durchlüftete Konstruktion zur Ausführung kommen. Auf eine einwandfreie Durchlüftung der Dachkonstruktion muss dabei geachtet werden. Zudem muss eine Bewegungsmöglichkeit der Konstruktion ermöglicht werden, um unterschiedliche, temperaturbedingte Längenausdehnungen des Metalls aufnehmen zu können. Auf Metalldächern sind Temperaturunterschiede von ca. -20° bis +80° möglich.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Schutz der Metallflächen vor Berührung mit korrosionsfördernden Stoffen in angrenzenden Bauteilen. Für die Verwendung von Zink bedeutet dies, dass Titan-Zink niemals direkt in Verbindung mit Kupfer oder Stahl eingebaut werden darf. Außerdem sind Aluminium, Blei, Kupfer, Stahl und Zink durch bituminöse Baustoffe gefährdet, da Abbauprodukte des Bitumens in Verbindung mit UV-Strahlung und Feuchtigkeit schädigende Säuren bilden und zu einer Zerstörung der Metalle führen. Die Lebensdauer von Metalldächern ist in vielen Fällen nur durch die Unterkonstruktion begrenzt.

Die Mindestdachneigung für Metalldeckungen beträgt 3°. Als Unterkonstruktion ist eine vollflächige, glatte, ebene und trockene Holzschalung notwendig. Nägel sollten beim Anbringen der Schalung komplett versenkt werden, um Beschädigungen an der Metallfläche ausschließen zu können. Zwischen Schalung und Metall-Deckung ist eine Trennlage aus besandeten Bitumenbahnen einzubringen, um den direkten Kontakt zwischen Holz, Holzschutzmitteln und Metall zu vermeiden.

Metalldeckungen bestehen aus Blechbahnen oder -tafeln (Schare), die senkrecht zur Traufe verlegt werden. Dabei werden je nach Ausformung der Längsfalze verschiedene Ausführungsarten unterschieden, u.a.:

  • Einzelstehfalz
  • Doppelstehfalz
  • Winkelstehfalz
  • Leistentechnik
Die Leistentechnik hat gegenüber den Stehfalztechniken den Vorteil, dass die einzelnen Schare sich unabhängig voneinander ausdehnen und bewegen können, da diese durch Holzleisten getrennt sind. Die Ansichtsflächen dieser Deckungsart sind durch die Abmessungen der Holzleisten (mindestens 40/40 mm) bestimmt.

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