Media Architecture Compendium

Media Architecture Compendium

L. Hespanhol, H. Haeusler, M. Tomitsch. G. Tscherteu

av edition, Verlag für Architektur und Design, Stuttgart 2017
216 Seiten, 250 Fotos, 22 x 24 cm, Hardcover

Preis: 49 EUR

ISBN 978-3-89986-251-5

Sprachen wir bis dato noch von Medienfassaden, also davon, dass die Fassade eines Gebäudes nicht nur den bauphysikalischen und gestalterischen Abschluss bildet, sondern auch in einen medialen Austausch mit dem öffentlichen Raum tritt, erscheint jetzt ein Buch mit dem Titel Media Architecture Compendium. Digital Placemaking, ein Kompendium zur Medien-Architektur. Es geht demnach nicht mehr nur um die Fassadenfläche als Werbeplattform, Bildschirm oder Informationsmedium, sondern um die Gestaltung von Architektur und Stadt durch digitale Medien.

Die vier Autoren Luke Hespanhol, M. Hank Haeusler, Martin Tomitsch und Gernot Tscherteu sind Mitglieder des Media Architecture Institute, einer Organisation mit Sitz in Wien und Sydney, die seit ihrer Gründung 2009 die Forschungstätigkeiten verschiedener Universitäten und Einrichtungen bündelt. Das Institut organisiert regelmäßig internationale Konferenzen, Kongresse, Festivals zu Medienfassaden und Medienarchitektur und in Kooperationen seit 2010 auch die sogenannte Media Architecture Biennale, in deren Rahmen auch herausragende Beispiele ausgezeichnet werden.

Jeweils sechs realisierte Projekte, die bei den letzten beiden Media Architecture Biennale Awards 2014 und 2016 zum Gewinner gekürt wurden oder auf die Short List gekommen sind, versammelt die Publikation unter den Überschriften

  • Animated Architecture
  • Money Architecture
  • Participatory Architecture and Urban Interaction
  • Spatial Media Art
  • Future Trend and Prototypes
Dazwischen liefern verschiedene Autoren kurze Statements zum Einsatz von Licht und Medien in der Architektur und ihrer zumeist urbanen Umgebung. Neben der Medienfassade des Kunstmuseums in Basel nach einem Entwurf der Architekten Christ und Gantenbein (siehe Surftipps) und der durch LED-Paneele gebildeten Schubladen-Fassade des Klubhauses auf Hamburgs Reeperbahn von den Architekten akyol kamps bbp und Urbanscreen werden auch Projekte vorgestellt, die stärker in den öffentlichen Raum hineinwirken, als dies eine Fassadenfläche vermag: eine LED-Röhren-Installation im kanadischen Montreal von Jean Dubois und Ghyslain Gagnon, das fast 50.000 Quadratmeter große Lichtfeld in Australien von dem Konzeptkünstler Bruce Munro oder die faszinierenden Lichtinstallationen des niederländischen Studios Roosegaarde.

Ob wir von nun an tatsächlich von Medien-Architektur sprechen müssen, belegen die im Buch versammelten Projekte und Ausführungen nicht und auch die Differenzierung in vermeintlich reine Money Architecture und reine Participatory Architecture erscheint allzu gewollt, aber davon abgesehen liefert das Buch einen sehr reflektierten Blick auf den aktuellen Stand der Dinge zum Phänomen Architektur und Medien und erweitert unseren Wortschatz: Wer bislang schon gern den etwas diffusen Terminus Placemaking verwendete, lernt hier auch das Digital Placemaking kennen.

Fachwissen zum Thema

Verwendung der Fassadenfläche als Werbeplattform

Verwendung der Fassadenfläche als Werbeplattform

Fassadenarten

Sonderform: Medienfassaden

Surftipps

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