Maison Escalier in Paris

Bronzefarbene Faltschiebeläden aus perforiertem Aluminium

Paris zählt zu den dichtbesiedelsten Städten Europas. Nahezu lückenlos erstrecken sich prachtvolle Gründerzeitbauten mit einheitlicher Traufhöhe entlang der Straßen im Zentrum der Metropole. Wer hier bauen möchte, muss sich mit kleinen Grundstücken zufriedengeben. So wie die Bauherren des Maison Escalier (Treppenhaus), einem Wohnhaus, das nach Plänen von Moussafir Architectes in einem Hinterhof des sechsten Arrondissements entstanden ist.

Die Perforation der Faltschiebeläden erscheint als feines Ornament und ähnelt dichtem Blattwerk
Sind die Läden zusammengefaltet, wird die Glasfassade sichtbar
Nachts sind die beleuchteten Innenräume sichtbar

Auf drei Seiten von zwei Bestandsgebäuden und einer vorhandenen Mauer begrenzt, besitzt das Haus eine baumartige Tragstruktur, bei der die Räume als Split-Level ausbildet, um einen tragenden Kern herum gegen den Uhrzeigersinn verlaufen. Dieser besteht aus einer Stahlkonstruktion, in der die Decken und Treppen eingehängt sind. Da das Gebäude auf der Nord-, Ost- und Westseite ohne eigene Außenwände auskommt, konnte der Wohnraum voll ausgenutzt werden.

Die Gesamtfläche des Hauses beträgt 153 m², die sich auf insgesamt fünf Ebenen verteilen. Der Zugang erfolgt von Süden, auf Ebene 0 befindet sich neben der Diele eine Küche mit angeschlossenem Ess- und Wohnbereich. Es folgt ein Büro auf Ebene 1 und einige Stufen höher das Schlafzimmer; der zentrale Kern beinhaltet Sanitärräume. Eine 17 m² große Dachterrasse bildet den oberen Abschluss des Hauses. Im natürlich belichteten Souterrain auf der untersten Ebene haben sich die Besitzer ein kleines Heimkino eingerichtet. Decken, Böden und Trennwände sind mit dunkelbraunem Robinienholz verkleidet, nur die Wände zu den angrenzenden Wohngebäuden sind weiß verputzt.

Die Mauern der Ost- und Nordfassade sind mit jeweils unterschiedlich großen Fensteröffnungen versehen. An der Südseite öffnet sich das Gebäude mit raumhohen Verglasungen und gibt den Blick zum begrünten Innenhof frei.

Sonnenschutz
Bronzefarbene Faltschiebeläden aus eloxiertem Aluminium in unterschiedlichen Formaten schützen die verglaste Südfassade des kleinen Wohnhauses vor Sonne und unerwünschten Einblicken. Je zwei Flügel in Breiten von 52 oder 70 cm sind über Scharniere verbunden und lassen sich auseinander- bzw. zusammenfalten. Vor der untersten und obersten Ebene des Gebäudes sind die Elemente 1,30 m hoch, dazwischen sind sie ebenenübergreifend 4 m hoch ausgebildet. Vor der Büroebene weisen sie eine Höhe von 3,50 m auf. Sind die Faltschiebeläden geöffnet, stehen sie im 90°-Winkel zur Fassade.

Die Flügel der wetterfesten Faltschiebeläden sind mit einer Perforation in fließenden, organischen Formen ausgebildet. Sie erscheint als feines Ornament und ähnelt dichtem Blattwerk. So filtert das Sonnenschutzsystem zwar das auftreffende Sonnenlicht und spendet Schatten, der Sichtkontakt nach außen bleibt jedoch erhalten. Im Innenraum erzeugt das Muster der Perforation abwechslungsreiche Schattenspiele auf Böden, Wänden und Decken, die abhängig vom Sonnenstand variieren.

Alle Faltschiebeläden werden motorisch gesteuert und lassen sich unabhängig voneinander bewegen. Über die gesamte Raumbreite des Schlafbereiches ist ein schienengeführter, weißer Vorhang angebracht, der zusätzlich vor Einblicken schützt.

Bautafel

Architekten: Moussafir Architectes Associés, Paris
Projektbeteiligte: CE Ingénierie and Malishev Wilson Engineers, Paris (Tragwerksplanung); Malishev Wilson Engineers, Paris (Fenster); Général Métal, Paris (Sonnenschutz-Paneele); Tischlerei Bereuter, Lingenau (Innenraumausstattung)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2011
Standort: Rue Jacob, Paris
Bildnachweis: Hervé Abbadie für Moussafir Architectes Associés, Paris

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Bei Faltschiebeläden sind mehrere Einzelflügel gekuppelt, sodass sie sich falten und zur Seite schieben lassen.

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Glaslamellen und Aluminiumraffstore verschatten die großen Glasflächen des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus in Berlin. Architektur: Stephan Braunfels

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