Luftgestützte Überdachungen
Pneumatisch vorgespannte Dächer
Unter luftgestützten Überdachungen versteht man pneumatisch vorgespannte Überdachungen. Durch Luftüberdruck in einer geschlossenen Membranhalle lassen sich die von außen wirkenden Lasten aus Eigengewicht, Wind und Schnee etc. überbrücken (Traglufthalle).
Dabei muss das vorgesehene Stützluftgebläse eine permanente Luftzufuhr gewährleisten. Gekoppelt mit einem Windwächter und/oder einem Schneewarnsystem muss eine automatische Druckerhöhung für extreme Witterungssituationen sichergestellt sein. Luftgestützte, also pneumatische Tragwerke gehören zur Gruppe der zugbeanspruchten Flächentragwerke.
Das Medium Luft als Tragwerk ist wirtschaftlich gesehen unschlagbar, da konventionelle Tragstrukturen – abgesehen von der Verankerung – komplett gespart werden. Allerdings sind die Energie- und Wartungskosten zu berücksichtigen. Ein Nachteil luftgestützter Strukturen ist der permanente Überdruck im Innenraum, der mitunter als störend empfunden wird.
Eine Alternative ist die Verwendung von pneumatischen Kissen, die raumabschließende Funktion übernehmen können. Zwar ist hier eine zusätzliche Tragkonstruktion erforderlich, die aber im Vergleich zum konventionellen Bauwerk fast ausschließlich Vertikallasten übernimmt.
Wichtig ist bei allen Konstruktionen für das Bauen mit
Membranen, dass eine ausreichende Dachneigung
und keine Punktbelastung gegeben sind. Schnee- oder
Wasseransammlungen, die zu einer Relaxion (Entspannung) der
Membrane führen könnten, werden so
vermieden.