Kunst am Unterwerk Sionstal

Fassade aus bedruckten Aluminiumlamellen

Unterwerke gibt es überall dort zahlreich, wo der Wechselstrom aus den öffentlichen Stromleitungen in Gleichstrom für den Bahn- und Busverkehr umgewandelt werden muss. Allein in der Stadt Köln gibt es rund 50 dieser Umspannwerke und jedes ist ungefähr so groß wie ein Einfamilien-Bungalow. Die Kölner Verkehrsbetriebe wurden inzwischen von der Stadt in die Pflicht genommen, bei diesen technischen Bauwerken für eine gute Gestaltung zu sorgen und so entstand zuletzt das Unterwerk im Sionstal in Zusammenarbeit der Kölner Architektin Ute Piroeth mit dem Berliner Künstler Wolfgang Rüppel.

Das gut 20 Meter lange eingeschossige Bauwerk hat eine rätselhaft wirkende Fassade aus vertikalen Lamellen, die je nach Blickwinkel und Distanz rostrot erscheinen oder das Bild einer Reitergruppe auftauchen lassen
Konstruktiv wird das Gebäude aus Standard-Betonzellen gebildet, auf die eine Stahl-Unterkonstruktion und im 45-Grad-Winkel die Aluminiumlamellen montiert wurden
Das Unterwerk der Kölner Verkehrsbetriebe steht auf der Freifläche einer Verkehrsinsel

Das gut 20 Meter lange, eingeschossige Bauwerk steht auf der Freifläche einer Verkehrsinsel und hat eine rätselhaft wirkende Fassade aus vertikalen Lamellen, die je nach Blickwinkel und Distanz rostrot erscheinen oder das vermeintlich bewegte Bild einer Reitergruppe auftauchen lassen.

Konstruktiv wird das Gebäude aus Standard-Betonzellen gebildet. Türen und Öffnungen wurden integriert, sind wie „Tapetentüren“ in der Fassadenkonstruktion verborgen. Auf die Betonelemente wurde eine Unterkonstruktion aus Stahl montiert, auf der dann die sichtbare Hülle aus 227 bedruckten Aluminiumlamellen befestigt wurde. Die stranggepressten Rechteck-Profile mit Abmessungen von 180 x 68 x 40 mm sind dreiseitig mit einem rostroten Lack versehen und in einem Winkel von 45 Grad zur Wandfläche montiert. Auf die äußeren Stirnseiten der Lamellen wurde das von dem Künstler Wolfgang Rüppel entworfene Bild mit einem hochfesten UV-beständigen Farblack in grober Rasterung gedruckt. Der Lamellenabstand von 6 cm und die Auflösung in den Vierfarbmodus lassen das Bild aus der Nähe in gelbe, magenta- sowie cyanfarbene und schwarze unregelmäßige Flecken zerfallen, die sich erst auf größere Distanz zu unterschiedlich hellen und dunklen Grautönen verbinden und das Motiv erkennbar werden lassen.

Architektin: Ute Piroeth, Köln; Künstler: Wolfgang Rüppel, Berlin

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