_Fassade

Westlich des Huangpu-Flusses erstreckt sich die Innenstadt von Schanghai mit acht Stadtbezirken. Einer davon ist der Xuhui-District, der vor allem von großen Baustrukturen wie Geschosswohnungsbauten, Fabriken und Einkaufszentren bestimmt ist. Aus diesem Umfeld hebt sich das Huaxin Business Center auf ungewöhnliche Weise hervor: Das vom ortsansässigen Architekturbüro Scenic Architecture entworfene Bürogebäude besteht aus vier X- und Y-förmigen, aufgeständerten Baukörpern, die sich im Norden um sechs alte Kampferbäume legen und im Süden von weiteren Bäumen umfasst sind. Der Erhalt des Baumbestands war eine wesentliche Entwurfsgrundlage und begründet das Konzept des zweigeschossigen Neubaus, der sich als Abfolge von Räumen, Brücken, Innenhöfen und Wasserbecken eng mit der Landschaft verzahnt.

Der größte Teil des 730 m² großen Neubaus scheint über dem Boden zu schweben. Er wird von Stahlbetonwänden und Stahlstützen im Erdgeschoss getragen, in denen gleichzeitig die Schächte für Installationen untergebracht sind. Von außen sind sie mit verspiegelten Stahlpaneelen umhüllt. Mitarbeiter und Besucher erschließen das Bürogebäude von der Guilin Road. Von dort führt ein mit Holz belegter Weg durch den alten Baumbestand hindurch bis zu einem vollständig verglasten Foyer im Erdgeschoss, das sich im Zentrum der vier Baukörper befindet. Eine Treppe mit Atrium verbindet den Eingangsbereich mit den darüber liegenden Büro-, Ausstellungs- und Teeräumen, die einzelnen Bauvolumen sind über Brücken miteinander verbunden.

In den Innenräumen und -höfen ist die Natur stets präsent: Die dicken Stämme der alten Kampferbäume wachsen neben den Brücken in den Himmel, die Blätter der Baumkronen sind oft zum Greifen nah. Sorgfältig gesetzte Oberlichter und raumhohe Glasfassaden sorgen für eine gute Belichtung der Räume und erlauben Ausblicke in die Landschaft.

Fassade/Konstruktion
Auf die Tragstruktur im Erdgeschoss wurden auskragende Stahlfachwerkträger aufgelagert. Ihre Verstrebungen sind in den Glasfassaden allerdings kaum erkennbar, da die Architekten im Obergeschoss einen außen liegenden Sicht-, Blend- und Sonnenschutz aus vertikalen, in sich gedrehten und gespannten Aluminiumlamellen vorsahen.

Durch die plastische Ausbildung und Schichtung der Fassade entsteht ein intensives Licht- und Schattenspiel, das häufig auch mit Spiegelungen verbunden ist. In Verbindung mit der unregelmäßigen Form des Gebäudes sorgt die Fassade dafür, dass die Außenkanten verschwimmen und der Baukörper nicht klar ablesbar ist. Gleichzeitig wirkt er so leicht, dass er sich wie selbstverständlich in die baumbestandene Umgebung einfügt. Ein ähnliches Konzept verfolgten die Architekten im Erdgeschoss: Die tragenden Wände wurden dort mit verspiegelten Edelstahlpaneelen verkleidet, in denen sich die Landschaft vielfach abbildet. -cr

Bautafel

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