Hotel Santos Porta Fira in L´Hospitalet de Llobregat/E

2-Draht-Bus-Systems steuert Beleuchtung und Sonnenschutz

Südlich der katalanischen Hauptstadt Barcelona liegt die zweitgrößte Stadt der Region L´Hospitalet de Llobregat. Hier, zwischen dem internationalen Verkehrsflughafen El Prat und dem großen Messegelände Placa Europa, entstand ein Hochhaus-Ensemble, welches das spanische Architekturbüro B720 in Kooperation mit dem japanischen Architekten Toyo Ito plante.

In dem linken Turm befinden sich die Hotelzimmer; im rechten die Verwaltung
Der Hotelturm besteht aus knallroten Alu-Röhren
Verbunden sind beide Türme über ein organisch geschwungenes Sockelgeschoss

Das Ensemble besteht aus einem knallroten, organisch geschwungenem Hotelturm und einem Bürogebäude, die beide über ein gemeinsames Sockelgeschoss miteinander verbunden sind. Der rund 112 m hohe, rote Stahlbeton-Turm erstreckt sich über 28 Geschosse, inklusive zweier Untergeschosse, und beinhaltet auf einer Fläche von 34.688 m²  39 Suiten, 281 Zimmer im gehobenen und einfachen Standard sowie Restaurants, ein Wellness-Center und Tagungsräume. Der gläserne Büroturm ist 23 Geschosse hoch und somit etwas niedriger als sein roter Nachbar. Auf einer Fläche von 45.420 m² wurden großzügig gestaltete Büroeinheiten untergebracht, die größtenteils natürlich belichtet sind. Im Zentrum des Turms befindet sich ein roter, vertikaler, nach außen sichtbarer Kern, dessen Grundfläche organisch geformt ist und somit die Form des Hotels reflektiert.

Das Hotel-Hochhaus dreht sich um seine eigene Achse und öffnet sich an der Spitze wie eine Blume. Dadurch entsteht eine ständig wechselnde Wahrnehmung für den Betrachter. In seiner komplexen Form wurde der Turm gedrittelt. Dabei basieren die unteren zwei Drittel auf einer variablen Drehung und Verschiebung der Grundfläche. Im oberen Drittel wird der Grundriss durch eine Vergrößerung der Grundfläche verformt. Durch die geometrische Komplexität des Baukörpers wurde das Gebäude in zwei Fassadenebenen ausgeführt: Die innere Haut besteht aus einer sogenannten Lichtvorhang-Wand-Lösung, die aus Aluminium- und Glasscheiben besteht. Die zweite, äußere Haut bilden rote, vertikale Aluminium-Rohre, an deren Enden sich Kugel- und Sockelgelenke befinden.

Elektro/Gebäudetechnik

Innerhalb des Hotelturms lassen sich die Komponenten der Gebäudetechnik über ein 2-Draht-Bus-System steuern. Diese Anwendung in Form von Tastsensor-Modulen erlaubt die Realisierung komplexer Funktionen bei minimalen Installationsaufwand. Zudem kommt das System mit wenigen Geräten aus, wodurch auf kleinster Fläche möglichst viele Schalterfunktionen realisiert werden können. So genügt für zahlreiche Anwendungen eine einzige Unterputzdose.

Die alpinweißen Tastsensormodule, mit einer Größe von 84 auf 84 mm, werden über einen sogenannten 2-Draht-Bus an die Relais-Station angeschlossen. Dabei erfolgt die Bedienung der Tastsensor-Module über vier quadratische, großflächige Tasten. So lassen sich neben der Beleuchtung auch die Sonnenschutzelemente in den einzelnen Hotelzimmern individuell regeln und steuern. Öffentlichen Bereiche, wie die Flure, werden über einen Präsenzmelder bewegungsabhängig beleuchtet und so Energie eingespart. Zudem installierten die Planer zur zentralen Beleuchtungssteuerung in den einzelnen Hotelzimmern ein Hotelcard-Schalter. Nach dem Einlegen der Hotelcard ist die Zimmerbeleuchtung zentral eingeschaltet. Entnimmt der Gast die Hotelcard, erlischt das Licht erst nach einer dreiminütigen Abdimmphase, sodass der Gast das Zimmer bei Licht verlassen kann.

Die Programmierung erfolgt ohne zusätzliche Hilfsmittel direkt am Gerät. Da die zu steuernden Funktionen in den einzelnen Hotelzimmern in der Regel die gleichen sind, wurden die Einstellungen einfach kopiert und die Schalter danach eingebaut. Das System ist bei Bedarf erweiterbar und kann zudem auf ein KNX-System aufgerüstet werden.

Bautafel

Architekten:  Toyo Ito and Associates Architects Tokio/J und B720 Fermín Vázquez Arquitectos, Barcelona/E
Projektbeteiligte: F.C.C. Construcción, Madrid/E (Bauunternehmer); Estudio Marshall, Madrid/E und Ferrés Arquitectos, Barcelona/E (Fassadenplanung); Artec 3, Barcelona/E (Beleuchtung); Jung, Schalksmühle (Elektroinstallation); Bet Figueras, Barcelona/E (Landschaftsbau)
Bauherr: Realia, Madrid/E (Bürogebäude) und Hoteles Santos, Madrid/E (Hotel)
Fertigstellung: 2010
Standort: Plaza Europa 45, L´Hospitalet de Llobregat bei Barcelona/E
Bildnachweis: Adrià Goula Sardà, Barcelona/E

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Der Installationsbus KNX ist ein offenes, genormtes Bussystem für die flexible Elektroinstallation (im Bild: KNX-Taster F 40 aus Aluminium, LS 990).

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