_Flachdach

Märchenhaft und bezaubernd ist das neue H.C. Andersens Hus im dänischen Odense. Das Grundstück liegt eingebettet zwischen einem mittelalterlichen Wohngebiet und einem neu entwickelten Stadtgebiet. Kengo Kuma & Associates planten das Museum, dessen Besucherinnen und Besucher in die Phantasiewelt des dänischen Schriftstellers eintauchen können. Inspiriert von den Märchen, entwarf das Architektenteam Räume, die aus einer Reihe kreisförmiger Formen bestehen, die nicht zentrisch miteinander verbunden sind. Die Abfolge aus ineinander verschlungenen Bereichen wechselt zwischen innen und außen.

Oben und unten, innen und außen, real und fiktiv

Zwei Drittel des Museums sind unterirdisch angeordnet. Großflächig verglaste Rotunden prägen das Erdgeschoss mit Eingangsbereich und Museumsshop, Café und Veranstaltungsraum. Im Untergeschoss befinden sich die Ausstellungsräume: Oberlichter zwischen Erd- und Untergeschoss sorgen für Einblicke und stellen Bezüge zwischen den Etagen her. Ein tiefergelegter Garten ergänzt die phantasievoll gestalteten Innenräume im Untergeschoss und erweitert diese nach außen. Um Architekt Ikeguchi zu zitieren: „Die absteigende, mäandrierende Reise ist eine einzigartige Erfahrung von Übergängen und dem Sein zwischen zwei Welten“. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion vermischen sich ebenso wie zwischen Kunst und Natur.

Holzbau auf Untergeschoss in Beton

Inspiriert durch die alten Fachwerkhäuser in unmittelbarer Nachbarschaft, ist das Obergeschoss in Holzbauweise mit großflächig verglasten Fronten ausgeführt, das Untergeschoss in Sichtbeton. Ergänzt wird die Ausstellung über Hans Christian Andersen durch interaktive multimediale Arbeiten internationaler Künstler, deren Werke von Andersens Geschichten inspiriert sind.

Intensiv begrüntes Flachdach mit Wasserreservoir

Die tragende Unterkonstruktion des Flachdachs bildet eine 120 mm starke CLT-Decke. Die darauf folgende Dampfsperre trennt diese von zwei Lagen druckfester Dämmung mit einer Dicke von je 200 mm. Die nächste Ebene bildet eine zweilagige Abdichtungsbahn, welche über das gesamte Dach, Attika und Vordach geführt wurde. Die Substratschicht mit Intensivbegrünung ist der finale Abschluss des Dachaufbaus. Im Bereich des Attikaanschlusses wurde mittels Reduzierung der oberen Dachdämmung ein Wasserreservoir für die extensive Begrünung geschaffen.

Bautafel

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