GSW Hochhaus in Berlin

Niedrigenergie-Hochhaus

In der Bundeshauptstadt wurde Ende 1999 ein aufsehenerregendes Bauwerk eröffnet: das GSW-Hochhaus der Architekten Sauerbruch-Hutton. In dem städtebaulich sensiblen Gebiet in direkter Nachbarschaft zum ehemaligen Checkpoint Charlie stellte die Errichtung eines Hochhauses gegen die bestehende Berliner Traufhöhenregelung auch ein politisches Zeichen dar. Das Projekt wird als das „erste ökologische Hochhaus Deutschlands“ bezeichnet.

Schaubild Wärmepuffer
Schaubild Energierückgewinnung

Der Komplex an der Kochstraße im alten Berliner Zeitungsviertel ist eine Baukörpercollage aus vier Hauptelementen. Da ist zunächst der 1961 fertiggestellte, 17-geschossige Altbau von Schwebes und Schoszberger, der sogenannte Turm. Ihm wurde die Scheibe zur Seite gestellt, ein im Grundriss bananenförmig geschwungenes, vollverglastes Hochhaus von 22 Geschossen. Auffälligste Gestaltungsmerkmale der Scheibe sind zum einen die zur Entlüftung erforderliche, flugdachähnliche Dachskulptur, und zum anderen die in verschiedenen Rot- und Orangetönen changierenden Sonnenschutzelemente der Westseite. Ein dreigeschossiger, ebenfalls leicht gebogener Flachbau markiert die Baufluchtlinie zur Kochstraße; auf ihm thront ein ebenfalls drei Geschosse hoher, bunter Zylinder, die sogenannte Pillbox.

Wärmedämmung/Energiekonzept
Im Vordergrund der Planung steht der ökologische Anspruch: Das Niedrigenergiekonzept des Hauses beruht auf passiven Mitteln zur Energiesenkung. Dazu gehört eine Maximierung des Tageslichtes mit effektivem Sonnenschutz, Querlüftung und Wärmerückgewinnung. Die warme verbrauchte Luft wird hierbei im Winter in einen Wärmetauscher geleitet, über den die mechanisch eingeleitete Frischluft vorgewärmt wird. Die unverkleidete Primärkonstruktion kann als Speichermasse dienen.

Im Sommer kann in der Nacht eine Vorkühlung der Decken erfolgen. Ebenso wird die Konstruktion im Winter nachts beheizt, um tagsüber für Wohlbefinden im Raum zu sorgen. Durch die innovativen Maßnahmen soll der Heizenergiebedarf auf unter 50 KWh/m²/a reduziert werden.

Die hinterlüftete Keramikfassade im Sockelbereich ist durch eine 12 cm breite Dämmschicht aus fließkaschierter Mineralwolle gedämmt.

Bautafel

Architekten: Sauerbruch/Hutton, Berlin/London
Projektbeteiligte: Arup Ingenieurbau
Bauherr: GSW Berlin
Fertigstellung: 1999
Standort: Berlin-Mitte
Bildnachweis: Annette Kisling Fotografien, Schaubilder: Sauerbruch/Hutton

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