Gebäudeautomation und Gebäudehülle

Die Gebäudeautomation wird als Überwachung, Steuerung und Regelung des Gebäudes verstanden und hat einen optimalen Betrieb des Gebäudes zum Ziel. Im Zusammenhang mit der Gebäudehülle, welche insbesondere die energetische Performance des Gebäudes beeinflusst, da hier gedämmt, gekühlt, be- und entfeuchtet sowie ge- und entlüftet wird, beeinflusst die Gebäudeautomation als Steuerung die Leistungsfähigkeit der Fassaden.
 
Ziel ist die gewerkeübergreifende automatische Steuerung entsprechend vorab definierter äußerer Einflüsse (Temperatur, Licht, Sonne, Wind, Regen, etc.), Nutzungsbeanspruchungen sowie systemischer Zusammenhänge zwischen haustechnischer Komponenten und Funktionselementen der Fassade. Je nach gewähltem System werden hierbei die haustechnischen Komponenten direkt in die Fassade integriert (siehe Komponentenfassade) und / oder als Bauteil im Gebäude vorgesehen.
 
Die Themenfelder der Gebäudeautomation sind:

  • Öffnungsüberwachung (offen / geschlossen)
  • Verschlussüberwachung (ver- / entriegelt)
  • Glasbruchsensoren
  • Anbindung an Einbruchmeldezentralen
  • Heizungssteuerungen
  • Lüftungssteuerung
  • CO2-Gehalt Raumluft
  • Sonnenschutz
  • Blendschutz
  • Beleuchtungsstärke natürliche Beleuchtung außen / innen
  • Beleuchtungsstärke der künstlichen Beleuchtung
  • Zeiterfassung und Präsenzmeldungen in Räumen
  • Wetterdaten (z.B. Sonne, Wind, Regen, Eis und Temperatur)
Zu den Vorteilen der Gebäudeautomation werden die Möglichkeiten der einfachen zentralen Steuerung der Gebäudehülle sowie ein sicherer Betrieb gezählt. Dies kann zu einem geringeren Energieverbrauch, Komfortgewinn, gesicherter Alarmierung und Gebäudeschutz führen. Nachteilig wirkt sich eine höhere Abhängigkeit der Komponenten und Gewerke untereinander in Planung, Bau und Montage sowie während des  Betriebs. Des Weiteren fallen höhere Kosten für den Bau an.
 
Bei heutigen Fassaden muss im Planungsprozess entschieden werden, ob eine einfach Konstruktion mit keiner oder nur geringer Automation oder eine komplexe Konstruktion mit einer umfassenden Gebäudeautomation zum Einsatz kommt. Bei der „einfachen“ Variante ergeben sich zum einen größere Anforderungen an den Nutzer bezüglich einer richtigen und sinnvollen Nutzung des Gebäudes, zum anderen entstehen geringere Kosten und die Ausfallwahrscheinlichkeit sinkt.

Entscheidet man sich für eine umfangreiche Gebäudeautomation mit Einbindung der Komponenten in die Fassade, kann das Gebäude optimal auf Nutzungsanforderungen und Wettergegebenheiten reagieren und entsprechend energetisch effizient genutzt werden. Neben der technischen Umsetzung sollte hierbei auf eine anwenderverständliche Ausführung geachtet werden, um die optimale Nutzung des Systems zu gewährleisten und nutzererzeugte Fehlleistungen zu vermeiden.
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