Fördeterrassen in Kiel

Bausystem mit großformatigen Kalksandsteinen

Ehemalige Bundeswehrgelände befinden sich gelegentlich in bester Lage einer Stadt. So auch im Kieler Stadtteil Holtenau: Hier, unmittelbar an der Förde und der Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal, war bislang ein Marinefluggeschwader stationiert. Heute wird das Gelände vom Wohnprojekt Fördeterrassen genutzt. Im ersten Bauabschnitt entstanden fünf Häuser nach Plänen der Architekten Konrath Wennemar aus Düsseldorf, der zweite Bauabschnitt, geplant von Czerner Göttsch Architekten aus Hamburg, soll 2012 fertiggestellt werden.

Ausblick auf die Förde von den umlaufenden Terrassen
Bodentiefe Fenster geben den Blick in die Landschaft frei
Acht Wohnungen und ein Penthouse sind in jedem Haus untergebracht

Die bereits realisierten Häuser beherbergen je acht Wohnungen und ein Penthouse sowie 14 Tiefgaragenstellplätze. Die Wohnungsgrößen liegen bei einer Raumhöhe von 2,70 m zwischen 115 und knapp 200 m². Bodentiefe, umlaufende Fensterfronten und große Terrassen geben den Blick auf die Förde frei. Als Klimaregulierung ist ein außen liegender Sonnenschutz angebracht.

Die Häuser sind als KfW-40-Standard konzipiert. Das Kernstück der Wärmeversorgung bildet eine Erdwärmepumpe in Kombination mit einer solarthermischen Anlage. Die Bauweise mit Kalksandsteinen sorgt zudem für eine gute Dämmung der Häuser. So liegen nach Angaben der Planer die energetischen Verbrauchskosten auf dem Niveau eines Passivhauses.

Mauerwerk

Die Erstellung der fünf Häuser des ersten Bauabschnittes erfolgt mithilfe eines großformatigen Bausystems in Kalksandstein , das sich aufgrund der hohen Anforderungen an Wärme- und Schallschutz anbot. Durch den eigens entwickelten Dünnbettmörtel konnte neben der Lagerfuge auch optional die Stoßfuge vollflächig vermörtelt werden.

Für die Außenwände kam Kalksandstein in einer Stärke von 24 cm und für die tragenden Innenwände in 17,5 cm zum Einsatz. Um den geforderten Schallschutz zwischen zwei Wohneinheiten zu gewährleisten, sind die Wohnungstrennwände in einer Stärke von 30 cm ausgeführt.

Die Bauzeit konnte weitestgehend optimiert werden, denn die Verarbeitung mit mechanischen Versetzgeräten sorgte für einen schnellen Baufortschritt. Für die Vermörtelung der Stoßfugen kam eine eigens dafür entwickelte Stoßfugenkelle zum Einsatz. In der Handhabung schulte der Kalksandstein-Hersteller im Vorfeld die Mitarbeiter, um die Qualität so hoch und den Verarbeitungszeitraum so klein wie möglich zu halten.

Bautafel

Architekten: Konrath Wennemar Architekten, Düsseldorf
Projektbeteiligte: Hertzsch Kersig Wardeiner Architektenpartnerschaft, Kiel (Architekten Ausführungs- und Detailplanung); Heinrich Karstens Bauunternehmung, Kiel (Bauunternehmen); Silka, Duisburg (Kalksandstein: Silka XL; Mörtel: Silka Secure)
Bauherr: Fördeterrassen Gesellschaft, Kiel
Fertigstellung: 2008/2009 - 2012
Standort:
Strandstraße, 24159 Kiel-Holtenau
Bildnachweis: Birgit Schewe, Kiel

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