Feuchteschutz: Allgemeines
Unter Feuchteschutz versteht man die baulichen Maßnahmen, die das Eindringen von Feuchtigkeit in Gebäude und die klimabedingte Bildung von Tauwasser in bewohnten Räumen verhindern soll. Unterschieden wird zwischen der Feuchtigkeit von innen und von außen.
Feuchtigkeit von innen
Luft enthält immer Feuchtigkeit – je nach Temperatur und
Luftdruck unterschiedlich viel. Die Luftfeuchte im Raum wird im
Allgemeinen durch die relative Luftfeuchte gekennzeichnet, die das
Verhältnis der vorhandenen Wasserdampfmenge zur Sättigungsmenge
angibt. Sie wird bestimmt durch
- die Feuchteproduktion im Raum
- den Luftaustausch mit der Außenluft (Luftwechsel) und gegebenenfalls Nachbarräumen sowie deren Temperatur und Feuchte
- die Sorptionseigenschaften der Raumumschließungsflächen, des
Mobiliars und anderer Gegenstände im Raum
- den Feuchtetransport durch Außenbauteile
Ist der Sättigungspunkt erreicht, kondensiert der Wasserdampf zu Tauwasser. Die Sättigungsmenge ist abhängig von der Lufttemperatur: Warme Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen, kalte Luft wenig. Sinkt die Temperatur, sinkt auch der Sättigungsgrad. Die Grenztemperatur ist die Taupunkttemperatur.
Tauwasser an Bauteilen tritt dann auf, wenn die
Temperatur der Oberfläche unter der Taupunkttemperatur der
umgebenden Luft liegt. Tauwasser in Bauteilen entsteht durch
ein Wasserdampfdruckgefälle, das zu einer Wasserdampfdiffusion von innen nach außen führt.
Aufgrund starker Abkühlung oder hohem Dampfdruckwiderstand kann es
dann innerhalb eines Bauteils zu Tauwasserniederschlag
kommen.
Feuchtigkeit von außen
Der Schutz vor Feuchtigkeit von
außen ist eine wesentliche Grundlage für einen funktionierenden
Wärmeschutz und hängt daher eng mit diesem zusammen. Ein Sonderfall
ist dabei die Abdichtung erdberührter Bauteile, auf die
Bodenfeuchte, drückendes Wasser, Kapillarwasser oder Spritzwasser
einwirken können. Die konstruktive Ausführung dieser Bauteile
beziehungsweise deren Abdichtung ist von entscheidender Bedeutung
für den entsprechenden Feuchteschutz.
Erdberührte Bauteile sind in der Regel in Beton ausgeführt. Die
Abdichtung erfolgt nach den Regeln der DIN 18533 (siehe Bauwerksabdichtung). Alternativ können
erdberührte Bauteile mit wasserundurchlässigem Beton
beziehungsweiße als Weiße Wanne ausgeführt werden (siehe Weiße Wannen).
Fachwissen zum Thema
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