Feuchteschutz in der Altbausanierung

Feuchteschutz in der Altbausanierung

Saad Baradiy, Guido Dietze, Reinhard Eberl-Pacan, Marc Ellinger, Michael A. Else, Martin Giebeler u.a.

Forum Verlag Herkert, Merching 2017
1. Auflage, 382 Seiten, zahlreiche Abbildungen; Format 15,1x2,7x21,6 cm, gebunden

Preis: 49,00 EUR

ISBN 978-3-86586-809-1

Feuchteschäden, bedingt durch mangelhaften oder gänzlich fehlenden Feuchteschutz, sind ein häufiges Problem bei der Altbausanierung. Nicht nur die Durchfeuchtung erdberührter Bauteile, auch der zusätzliche Feuchteeintrag durch Tauwasserbildung und Schlagregen kann zu gravierenden Schäden führen. In solchen Fällen muss der Bestand sorgfältig untersucht und ein Sanierungskonzept erstellt werden, das auf dem Verständnis grundlegender bauphysikalischer Zusammenhänge beruht. Die teils konträren Anforderungen von Feuchte- und Wärmeschutz, Luftdichtigkeit sowie konstruktiven Möglichkeiten müssen sensibel aufeinander abstimmt werden. Ein Team von zwanzig Autoren widmet sich in dem Buch Feuchteschutz in der Altbausanierung den vielfältigen Aspekten, wobei auch rechtliche Fragen und Haftungsprobleme thematisiert werden.

Zunächst geht es um Methoden zur Bauwerkstrocknung samt deren Vor- und Nachteile. Ohne geeignete technische Maßnahmen kann sich das Durchtrocknen einer gemauerten Wand je nach Stärke und Durchfeuchtungsgrad über mehrere Jahre hinziehen. Die in der Praxis vielfach eingesetzten Kondensationstrockner eignen sich nur zur Trocknung der oberflächennahen Bereiche – sie können den Anfangsprozess beschleunigen, reichen aber als Maßnahme nicht aus. Nach der Darstellung von Möglichkeiten einer horizontalen oder vertikalen Abdichtung folgen detaillierte Anwendungshinweise für Sanierputze, die oftmals unbedacht eingesetzt werden.

Weitere Themen sind Luftdichtheit, Innendämmung sowie der notwendige Luftwechsel im Altbau. Intensiv behandelt werden der Nachweis und die Berechnung der Mindestluftwechselrate, da diese von entscheidender Bedeutung für die Vermeidung von Schimmelbildung ist. Grundlage für den Nachweis bildet die DIN 1946-6: Raumlufttechnik – Teil 6: Lüftung von Wohnungen – Allgemeine Anforderungen, Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung, die nach Auffassung der Autoren nur unzureichend auf die unterschiedlichen Gebäudemerkmale eingeht. Aus diesem Grund wird ein ergänzendes Berechnungsverfahren vorgestellt.

Das Buch vermittelt einen kompetenten Überblick zum Thema Feuchteschutz; die Einzelbeiträge zeugen von detaillierter Fachkenntnis. Was jedoch fehlt, ist ein roter Faden, der das Werk zusammhält. Unklar ist auch die Zielgruppe, die angesprochen werden soll: Eine Handlungsanleitung mit Praxistipps für Planer, Bauunternehmer und Bauhandwerker (wie vom Verlag bezeichnet) ist dies eher nicht. Dafür sind die Texte teils zu allgemein, und an anderer Stelle zu speziell. So wünscht man sich manches Mal detailliertere Informationen zu den Ausführungsmöglichkeiten in der Praxis, wo meist auf die Merkblätter der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege (WTA) verwiesen wird.

Fachwissen zum Thema

Beispiel einer Bewertung zum Glaserverfahren nach dem alten Rechengang aus der DIN 4108-3 von 2001

Beispiel einer Bewertung zum Glaserverfahren nach dem alten Rechengang aus der DIN 4108-3 von 2001

Feuchteschutz

DIN 4108-3: Die Grenzen der Anwendbarkeit im Feuchteschutz

WTA-Merkblätter zu Bauinstandsetzung und Denkmalpflege

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