Feuchte Dachkonstruktion

Nasses Holz und Flankendiffusion

Einbau von zu feuchtem Holz

Die Ursache für auftretende Feuchtigkeit an der Unterseite der Wärmedämmung, oberhalb der Dampfbremse, ist oftmals in der Verwendung von zu feuchtem Holz zu finden. Wurde dieses Holz darüber hinaus auch noch zu schnell "eingepackt", ist der Schaden kaum noch zu vermeiden. "Einpacken" bezeichnet eine zweifach Abdichtung der Konstruktion mit z. B. wasserdichten Unterdächern aus bituminösen Dachbahnen von außen und innen mit Dampfbremsen, die zum Teil über hohe Sperrwerte verfügen. Die holzeigene Feuchtigkeit diffundiert aus dem Material heraus, kann aber wegen der verschiedenen Sparren nicht entweichen, infolgedessen verbleibt es im Dachaufbau und "wandert".

In der kalten Jahreszeit schlägt sie sich an der äußeren Sperre, dem wasserdichten Unterdach nieder, im Sommer dagegen wird sich auf der Innenseite (Dampfbremse) abbilden. Aufgrund der sehr hohen Luftfeuchtigkeit - oder dem vorhanden Wasser in tropfbarer Form - wird sich sehr schnell eine massive Schimmelbildung einstellen. Bei lang anhaltender Feuchtigkeitsbelastung kann sogar ein Moderpilz- oder Hausschwammbefall die Folge sein.

Vorbeugend sollten auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Restholzfeuchte beim Kauf des Holzes 15% nicht überschreiten darf. Bei höherer Restholzfeuchte muss das Holz unbedingt abtrocknen. Bei nicht ausreichend sicherer Feststellung des Restgehaltes, sollten Messungen von einem Fachmann vorgenommen werden. Alternativ dazu kann auch auf Konstruktionsvollholz (KVH) zurück gegriffen werden.

Flankendiffusion
Aber nicht nur die Restholzfeuchte kann zu der oben beschriebenen Problematik führen. Auch die Flankendiffusion kann ähnliche Schäden hervorrufen. Sie entstehen, wenn bei z. B. Giebel- oder Trennwänden ein Material verwendet wurde, dass durch Beregnung oder Verputzen der inneren Oberfläche erhebliche Mengen Wasser aufgenommen hat.

Wird auf der vermeintlich trockenen Oberfläche des Putzes die Dampfbremse anschlossen, kann trotzdem hinter der Dampfbremse im Inneren des Mauerwerks einige Feuchtigkeit nach oben in die Konstruktion gelangen. Die daraus entstehenden Schäden ähneln denen der zu feuchten Dachkonstruktion durch den Einbau von Hölzern mit zu hoher Restfeuchte.