Dränschichten bei Dachbegrünungen

Die Dränschicht (auch: Dränage oder Drainage) einer Dachbegrünung hat die Aufgabe, Überschusswasser so abzuführen, dass es nicht zur Vernässung innerhalb der Vegetationstragschicht kommt. Ihre Hauptaufgabe besteht also in der zuverlässigen Ableitung des Wassers in die entsprechenden Dachabläufe. Dränschichten können jedoch auch für eine zusätzliche Wasserspeicherung herangezogen werden, sie können den Wurzelraum vergrößern, die Wurzeln zusätzlich belüften, eine darunterliegende Schicht vor Beschädigung schützen und als zusätzliche Wärmedämmung dienen.

Beispiel Aufbau eines Sedumdaches (leicht)
Beispiel Aufbau eines extensiven Kräuterdachs
Beispiel Aufbau eines Biotopdachs

Nicht jede Entwässerungsart ist für alle Dächer geeignet. Bei der Auswahl der Drainageschicht ist die zu erwartende überschüssige Wassermenge zu beachten, die Faktoren „Niederschlagsmenge” und „Speicherung in der Substratschicht” sind zu berücksichtigen. Je mehr Wasser aufgenommen werden muss, desto wirksamer muss die Entwässerung sein. Aus Gewichtsgründen werden auf Dächern vorwiegend leichte Materialien zum Bau von Dränschichten eingesetzt, z.B. Dränmatten, -platten und -elemente aus Kunststoff oder Schüttungen aus Blähton oder Lava. Entsprechend geformte Dränelemente können in oberseitigen Mulden Niederschlagswasser zurückhalten; andere Typen aus Hartschaum dürfen gemäß Allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung als zusätzliche Wärmedämmschicht angerechnet werden.


Eine Dränschicht sollte so dimensioniert sein, dass bis zu 400 Quadramter große Teilflächen mit einem Dachgefälle von 2% bei der zu erwartenden Auflast einwandfrei entwässert werden. Um die Eignung von Entwässerungselementen für den jeweiligen Einsatzzweck zu beurteilen, sind die technischen Werte maßgeblich: Das Wichtigste ist die Entwässerungsleistung in der Ebene, also in Richtung der Dachneigung, die nach DIN EN ISO 12958: Geotextilien und geotextilverwandte Produkte – Bestimmung des Wasserableitvermögens in der Ebene gemessen wird und für unterschiedliche Neigungssituationen angegeben sein sollte. Die gemäß DIN 4095: Baugrund; Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Planung, Bemessung und Ausführung gestellten Anforderungen lassen sich auf erdüberschüttete Decken übertragen.

Durch flächigen Wasseranstau innerhalb einer entsprechend hoch auszubildenden Dränschicht besteht die Möglichkeit einer Anstaubewässerung. Dies kommt allerdings nur bei Intensivbegrünungen in Betracht und setzt eine gefällelose Dachausbildung voraus. Damit nicht Feinteile aus der Vegetationstragschicht die Dränagefunktion beeinträchtigen, werden Dränschichten in der Regel mit verrottungsfesten Filtervliesen abgedeckt.

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