Doppelfassaden: Arten

Die Entwicklung der Doppelfassade basiert auf der Ergänzung von haustechnischen Elemente bzw. Funktionen innerhalb der Fassade. Ziel war und ist es, den Wind-, Witterungs- und Schallschutz eines Gebäudes zu verbessern. Aus den anfänglichen Varianten haben sich mittlerweile verschiedene Konzepte mit geschosshohen oder über mehrere Geschosse verbundenen Abluftsytemen entwickelt. 

Korridorfassade am Atrium Tower in Berlin (ehemals debis-Haus), Architekten: Renzo Piano und Christoph Kohlbecker

Je nach Art der Be- und Entlüftung lassen sich Doppelfassaden unterscheiden in:

  • Pufferfassaden sind geschlossene Systeme ohne Lüftungsöffnungen nach innen oder außen
  • Abluftfassaden besitzen Abluftöffnungen aus dem Fassadenzwischenraum und Zuluftführung aus dem Innenraum
  • Zweite-Haut-Fassaden verfügen über Lüftungsöffnungen nach innen und außen
    (Weitere Informationen siehe Beitrag Doppelfassaden: Puffer-, Abluft-, Zweite-Haut-Fassaden)

Weiter lassen sich Doppelfassaden unterscheiden in Fassaden mit und ohne Unterteilung des Luftzwischenraumes:

  • In Zweite-Haut-Fassaden ist der Fassadenzwischenraum gänzlich ungeteilt
  • In Kastenfenster-Fassaden zirkuliert die Luft nur innerhalb eines Fassadenelementes
  • In Schacht-Kasten-Fassaden steigt die Luft in vertikalen Schächten entlang der Fassade nach oben und nimmt die Abluft der angrenzenden Fassadenelemente mit
  • In Korridorfassaden zirkuliert die Luft im Fassadenzwischenraum horizontal auf Geschossebene
    (Weitere Informationen siehe Beitrag Doppelfassaden: Zweite-Haut-Fassaden)

Zu beachten ist, dass nicht jedes Gebäude in jeder Himmelsrichtung eine Doppelfassade benötigt. Bei hohen Belastungen beispielsweise durch Straßenlärm, starkem Wind oder großer Höhe sind solche Fassaden gut geeignet und wirtschaftlich sinnvoll.

Fachwissen zum Thema

Gestalterische, bauphysikalische und mechanische Anforderungen bestimmen die Konzeption der Fassade

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Grundlagen

Anforderungen an Fassaden

Der Luftzwischenraum der Doppelfassade am Novartis-Gebäude in Basel dient als Pufferzone (von Gehry Partners, Los Angeles)

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Die Kastenfenster-Fassade des Kollhof-Towers am Potsdamer Platz in Berlin ist mit Kastenfenstern in der Lochfassade aus Klinker-Fertigteilen ausgeführt

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Doppelfassaden: Kastenfenster-, Schacht-Kasten- und Korridorfassade

Die Westfassade des GSW-Hochhauses in Berlin ist eine Zweite-Haut-Konstruktion mit gebäudehohem Fassadenzwischenraum, Architektur: Sauerbruch Hutton

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Fassadenarten

Doppelfassaden: Puffer-, Abluft-, Zweite-Haut-Fassaden

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