Doppelbrandfliesen
Das Zweibrandherstellungsverfahren, auch Bicottura oder Doppelbrand genannt, wird sowohl für Steingut- als auch für Steinzeugfliesen verwendet. Diese fertigen Fliesen werden auch als Zweibrandfliesen bezeichnet. Die Notwendigkeit des zweiten Brandes ist in der Regel durch die Art der Glasur gegeben. Vor allem farbintensive Glasuren vertragen nicht die hohen Temperaturen, die der Scherben zur Sinterung benötigt. Je höher die Brenntemperatur des Scherbens ist, desto dichter und härter wird anschließend die Fliese. Dichte Fliesen mit geringer Wasseraufnahme werden bei circa 1.200°C gebrannt.
Zuerst erfolgt der Brand der trockengepressten Rohmasse im Biskuitbrand, der bei circa 1.000 – 1.100°C. Die fertigen Biskuits (gebrannte Scherben ohne Glasur) werden nach dem Erstbrand mit einer Glasur versehen und nach circa 8 – 10 Stunden in einem Zweitbrand bei niedrigeren Temperaturen nochmals gebrannt.
Durch die Weiterentwicklung der Glasuren und des Einbrandverfahrens, sowie dem verstärkten Einsatz des Feinsteinzeuges, ist der Marktanteil der Doppelbrandfliesen zurückgegangen. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist es heute eigentlich nur noch dann sinnvoll dieses Verfahren einzusetzen, wenn deren Glasuren den hohen Temperaturen des Einbrandverfahrens nicht standhalten.
Bildnachweis: Appiani, Oderzo/I
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