Designhotel Laurichhof in Pirna

Materialien, Farben und Muster schaffen Themenwelten

Das Büro Seidel + Architekten hat sich in Pirna unweit von Dresden ein eigenes Hotel gebaut, das aus drei Häusern besteht. Hier gleicht kein Raum dem anderen, im Gegenteil: Jede der 27 Gästesuiten ist einem eigenen Thema gewidmet – Urwald-, Palazzo- und Japan-Flair inklusive. Neben Möbeln und Leuchten spielen die Böden eine wichtige Rolle.

Es kommt nicht oft vor, dass Architekten die Planung für ein eigenes Hotel umsetzen, einschließlich des Interiordesigns.
La dolce vita in Pirna: Blick in den Innenhof
Im Grünen Salon findet sich eine von den Architekten selbst gestaltete Fliese, deren Liliendekor an die Lieblingsblume von Oma Laurich erinnert, die auch Namensgeberin des Hotels war.

27 Welten an einem Ort

Im Designhotel Laurichhof am Hauptplatz 4 in Pirna kann man in der Welt zuhause sein. Es gibt Suiten, in denen sich die Gäste in einem opulenten italienischen Palazzo wähnen. Und solche, die aussehen wie eine Stockholmer Wohnung im Scandi-Look oder museal wie ein White Cube. In anderen fühlt man sich in den Orient versetzt, auf einer Wolke schwebend oder unter Wasser tauchend. Das Interiordesign des privaten Hotels der Architektenfamilie Seidel überrascht, ist mal minimalistisch, mal überdosiert gestaltet. Und bildet einen Kontrast zu den drei Gebäuden, die von außen sehr zurückgenommen wirken und sich um einen gestalteten Innenhof gruppieren.

Doch der erste Eindruck täuscht: Jede der Suiten, die zwischen 35 und 100 Quadratmeter groß sind und komplett ausgestattete Küchenzeilen verfügen, reflektieren eine andere Wohnwelt – anhand designaffiner Möbel, Leuchten, Armaturen, Accessoires und Bodenbeläge. Sie können vor Ort ausprobiert und gleich bestellt werden, während der Gast zuvor von Interiordesignern beraten wurde – das Hotel als übergroßer Showroom mit Mehrwert, könnte man sagen. „Das Innenleben des Designhotels gleicht einem Lookbook“, sagen die Architekten. „Hier werden nicht nur außergewöhnliche Räume gezeigt, sondern ganze Geschichten erzählt.“

Der Boden als Eyecatcher

Die Architekten haben im Laurichhof, der seit 120 Jahren in Familienbesitz ist, aus dem gestalterischen Vollen geschöpft – auch bei den Böden. Sie sind ein wesentliches ästhetisches Element der Themenwelten, zu der auch das Restaurant Lazy Laurich gehört. Materialien, Farben und Muster werden auch funktional genutzt, um Laufwege zu markieren und Raumzonen herzustellen – beispielsweise, um wie in der Suite Wolke 7 den Küchen- vom Wohnbereich abzutrennen. Besonders ins Auge sticht eine schwarz-weiße Keramikfliese, die im Grünen Salon und als „garngenauer“ Teppich in der Suite Laurichs Erbe auftaucht und von den Architekten selbst entworfen wurde – mit einer Lilie als Hauptmotiv. „Die Lilie war die Lieblingsblume von Oma Laurich, die auch Namensgeberin des Hotels ist“, erklärt Creative Director Franz Philip Seidel die Idee.

Neben Keramikfliesen kommen im Laurichhof auch textile Bodenbeläge zum Einsatz, so beispielsweise Bahnenware und abgepasste Teppiche. Eine aus 100 Prozent PET hergestellte Akustikfliese ziert Wand und Boden der Suite Marrakesh, Akzente in den Suiten Unter dem Meer und Blueberry Fields setzen ein seidig schimmernder Velourteppich, ein luxuriöser Shag (Hochflorvelour) und ein ungewöhnlicher Kräuselvelours-Teppich. -csh

Bautafel

Architektur: Seidel+Architekten, Pirna
Projektbeteiligte: Seidel+Architekten, Pirna (Innenarchitektur); Object Carpet, Denkendorf (abgepasste Teppiche der Kollektion RUGX, Akustikfliesen Marrakesh, Velourteppich Silky Seal, Shag (Hochflorvelour) Poodle und Kräuselvelour Frizzle)
Bauherr/in: Annette Katrin Seidel, Pirna
Fertigstellung: 2019
BGF: 1.711 qm
Standort: Hauptplatz 4, 01796 Pirna, Deutschland
Bildnachweis: SeidelStudios, Pirna (Fotos); Seidel+Architekten, Pirna (Grundrisse/Pläne)

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