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Wo der Bestand aufhört und der Anbau beginnt, lässt sich nur bei genauerer Betrachtung erkennen: Die Erweiterung des Landratsamts in Starnberg von Auer Weber ist der Preisträger des diesjährigen DAM-Preises. Dieses Zusammenspiel mag auch deshalb so stimmig sein, da der Entwurf des Bestandsgebäudes von 1987 ebenfalls aus der Feder des Münchener Architekturbüros stammt. Die Hybridkonstruktion aus Holz, Stahl und Beton ist 1989 in modularer Bauweise errichtet worden und wurde seinerzeit bereits mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet. Nach 34 Jahren Nutzungszeit waren jedoch die räumlichen Kapazitäten aufgrund gestiegener Angestelltenzahl knapp und eine größere Fläche nötig geworden.

Seit 2007 zeichnet das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main jährlich herausragende Bauten in Deutschland aus. 2023 wird der DAM-Preis bereits zum siebten Mal in Zusammenarbeit mit der Firma Jung als Kooperationspartner vergeben. Aus insgesamt 102 Nominierungen wählte die elfköpfige Jury auch in diesem Jahr zunächst 20 Projekte für die Shortlist, von denen es fünf in die Endrunde schafften:

• Scheune Prädikow in Prötzel – Hütten & Paläste, Berlin
• Volkstheather in München – LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
• Bundesgeschäftsstelle DAV in München – ELEMENT A Architekten, München
• Stadtbahntunnel in Karlsruhe – allmannwappner, München
• Erweiterung Landratsamt in Starnberg – Auer Weber, München

Die Jurymitglieder besuchten diese Bauwerke in der Endrunde vor Ort und beschäftigten sich eingehend mit den Ideen und Konzepten. Besonders überzeugt habe beim Starnberger Landratsamt der Umgang mit dem Bestand: Kaum zu sehen und vor allem für die Angestellten zu spüren sei der Übergang zwischen Alt- und Neubau. Letzterer nimmt neben Besprechungs- und Sozialräumen 160 neue Arbeitsplätze auf und ist als KfW-55-Effizienzhaus konzipiert: Dafür erfolgen Heizung und Kühlung energieeffizient über eine Bauteilaktivierung. Eine neue Photovoltaikanlage versorgt zudem die eingesetzte Grundwasser-Wärmepumpe, die eine CO₂-freie Wärmeerzeugung ermöglicht.

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