Dämmstoffe: Künstliche Dämmstoffe

Steinwolle
Schaumglasplatten

Kunststoffbasierte Hartschäume

Dämmstoffe aus Polystyrol oder Polyurethan werden in langen, energieaufwendigen und umweltbelastenden Prozessen hergestellt. Sie bestehen aus verschiedenen synthetischen Grund- und Hilfsstoffen, die als Granulat oder Schaum zu Platten unterschiedlicher Größe verarbeitet werden. Sie lassen sich vielseitig einsetzen, haben ein gutes und dauerhaftes Wärmedämmvermögen, sind feuchteunempfindlich, verrottungsfest und besitzen je nach Herstellungsweise eine hohe Druckfestigkeit. Nachteilig ist das schlechte Feuchteverhalten, die UV-Unbeständigkeit, die große Längenausdehnung sowie die im Brandfall entstehenden toxische Gase. Eine Weiter- und Wiederverwendung künstlicher Dämmstoffe ist nur sehr eingeschränkt möglich. Die Entsorgung ist umweltbelastend und energieaufwendig.

Künstliche mineralische Dämmstoffe

Mineralische Dämmstoffe werden in der klassischen Form als Fasern und in einer neueren Form als Hartschaum angeboten. Die bekannten Produkte bestehen aus mineralischen Grundstoffen wie Sand, Kalk, Gestein oder Hochofenabfällen, die in einem energieaufwendigen und umweltbelastenden Verfahren geschmolzen, zerfasert und mit einem Bindemittel aus Kunstharz zu Vliesen, Matten oder Platten verarbeitet werden. Eine Unterscheidung in Glas-, Stein- oder Schlackenwolle ist mittlerweile nicht mehr möglich, da zur Herstellung verschiedene Rohstoffmischungen verwendet werden. Ältere Mineralfaserprodukte (vor 1992) werden als gesundheitsgefährdend eingestuft, da ihre Fasern ähnliche Auswirkungen haben wie Asbestfasern. Bei neuen Produkten wurde die Biolöslichkeit heraufgesetzt, d.h. die Fasern können vom menschlichen Organismus relativ schnell aufgelöst werden, ohne das es zu weitreichenden gesundheitlichen Auswirkungen kommt. Mineralfasern haben ein gutes und dauerhaftes Dämmvermögen, sind diffusionsoffen, verrottungsfest und alterungsbeständig. Sie sind schwer entflammbar und können – außer für den Wärmeschutz – auch für den Schallschutz eingesetzt werden.

Mineralische Schaumdämmstoffe
Zur Herstellung von Schaumglas- und Mineralschaumprodukten werden mineralische Grundstoffe in einem energieaufwendigen und umweltbelastenden Prozess miteinander verschmolzen, in unterschiedlichen Verfahren aufgeschäumt und zu Platten verarbeitet. Mineralschaumprodukte beinhalten zusätzlich Zement, Hydrophobierungsmittel und Schaumbildner. Schaumglas- und Mineralschaumprodukte haben ein gutes und dauerhaftes Dämmvermögen, sind wasserabweisend, dampfdicht, verrottungs- und alterungsbeständig sowie nicht brennbar. Nachteilig ist u.U. das schlechte Feuchteverhalten und die gesundheitlichen Belastungen durch Staubentwicklung bei der Verarbeitung.

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