Dachgeschossausbau in München

Auskragende Stahlstufen ohne sichtbare Befestigung

Die Treppe als ein Möbelstück im Raum zu konzipieren – das war die Intention des Architekten Armin Hägele bei seinem Entwurf für einen Dachgeschossausbau in München. Ohne sichtbare Befestigung kragen Stahlstufen in den Raum; alle Anschlusspunkte der Treppe, die die offene Küche und das Galeriegeschoss der Wohnung verbinden, sind hinter einer der tragenden Außenwand vorgelagerten Scheibe verborgen.

Nahezu unsichtbar sind die auskragenden Stufen der Treppe
Das Licht fällt durch die Zwischeräume der auskragenden Stufen
Die Befestigung verbirgt sich hinter einer der tragenden Wand vorgelagerten Schale aus OSB- und GK-Platten

Die Winkeltreppe (zwei gerade Treppenläufe führen rechtwinklig über ein Eckpodest zur nächsten Geschossebene) mit einer Laufbreite von 90 cm bzw. ca. 100 cm im Bereich der Antrittsstufe und des Podestes, überwindet mit 15 Steigungen einen Höhenunterschied von knapp 2,90 Metern. Ihre 2 cm dicken Stufen sind aus Stahlblech gefertigt, die Oberflächen sandgestrahlt und gewachst. Mittels einer seitlich verschweißten Kopfplatte sind die Stufen mit der verdeckten, etwa 10 cm tiefen Tragkonstruktion aus Stahlprofilen befestigt. Die Montage der Profile an der Wand erfolgte mit Lastdübeln.

Verdeckt wird die Tragkonstruktion durch eine Vorsatzschale aus GK-beplankten OSB-Platten, die mit ihrer von der Treppenneigung leicht abweichenden Schräge und den gerundeten Ecken zugleich als gestalterisches Element inszeniert wird. Um sie dezent von der weiß gestrichenen Wand dahinter abzuheben, wurde ihre ebenfalls weiße Oberfläche gespachtelt und geschliffen. Am Abend erhöhen hinter der Scheibe verdeckt montierte LEDs den Kontrast.

Die Zwischenräume der Rahmenkonstruktion wurden mit Mineralwolldämmung verfüllt, um den Trittschall zu absorbieren. Ebenfalls aus akustischen Gründen wurde die Treppe nicht direkt mit der Geschossdecke verbunden. Als Absturzsicherung dient ein einfacher gebogener Handlauf aus Edelstahlrohr. Dieser hat bei einer Materialstärke von 3,5 mm einen Durchmesser von 42,4 mm. Alle Stahlteile wurden vorgefertigt und vor Ort montiert.

Bautafel

Architekt: Armin Hägele, Eching
Projektbeteiligte: Kunstschmiede Neumaier, Forstern (Schlosserarbeiten); Ludwig 6 / Die Küche, München (Küche)
Bauherr: Barbara Buchner, München
Standort: München
Fertigstellung: 2013
Treppentyp: Tragbolzentreppe als zweiläufige gerade Winkeltreppe
Bildnachweis: Anne Wild, München

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