Büroturm in Kusterdingen-Mähringen

Stahlbeton-Skelettbau mit Wärmedämmverbundsystem

Am Ortsrand der südöstlich von Tübingen gelegenen Gemeinde Kusterdingen-Mähringen ist neben der brachliegenden Werkhalle einer ehemaligen Beton-Fertigteilfirma ein viergeschossiger Neubau entstanden. Das weiße, als Büroturm bezeichnete Gebäude wurde vom ortsansässigen Architekten Frank Früh geplant, der damit einen Akzent setzt zwischen der angrenzenden Werkhalle, einem ehemaligen Betonsilo und einer alten Krananlage. Genutzt wird der Turm von einer Gemeinschaft aus Designern und Kreativen, die ihm den Namen Stellwerken Dock gab.

Die Räume der bestehenden Werkhalle können als Produktions-, Studio- oder Lagerfläche zugemietet werden
Der Stahlbeton-Skelettbau ist mit Kalksandstein ausgefacht
Der ehemalige Betonsilo blieb erhalten

Ein gemeinsamer Eingang ist als Bindeglied zwischen der Werkhalle und dem Neubau angeordnet. Jedes Bürogeschoss umfasst eine 35 m² große Einheit, die jeweils aus einem großen Raum mit Teeküche und WC besteht. Die einzelnen Einheiten lassen sich bei Bedarf in Verbindung mit den bestehenden Hallenräumen nutzen. Die nach Süden orientierten Arbeitsräume verfügen über vorgelagerte Balkone, die nicht nur als Aufenthaltsbereich, sondern auch als zweiter Fluchtweg dienen. Ein neben dem Eingang gelegenes Treppenhaus führt bis auf eine Dachterrasse, die unverstellte Ausblicke in die Umgebung freigibt.

Wie die Fassaden, Fensterrahmen und Balkongeländer sind auch die Innenräume in Weiß gehalten. Die verputzten Innenwände wurden weiß gestrichen, ebenso die gespachtelten Betondecken. Als Fußboden sah der Architekt einen versiegelten Estrich mit weißer PU-Beschichtung vor.

Wärmedämmung/Konstruktion
Der nicht unterkellerte Beton-Skelettbau ist mit Kalksandsteinen ausgefacht. Auf die 20 cm dicke Außenwand wurde ein Wärmedämmverbundsystem montiert, das im Wesentlichen aus 20 cm starkem expandiertem Polystyrol-Hartschaum (EPS) der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035 und einem organischen Feinputz als Oberfläche besteht. Die Mauerrücksprünge im Bereich der eingeschnittenen Balkone wurden zusätzlich mit 6 cm starken PS-Hartschaumplatten der WLG 022 gedämmt.

Der Flachdachaufbau der Balkone besteht aus einer Lärchenholzschalung, einer Abdichtung auf einer Dreischichtplatte und einer 16 cm dicken Gefälledämmung aus Polyurethan-Hartschaum der WLG 028.  Das Dach ist mit einer 22 cm starken Dämmung, ebenfalls aus Polyurethan, belegt. Die Bodenplatte wurde innenseitig gedämmt mit einer Kombination von 6 cm Trittschalldämmung aus Mineralwolle und 6 cm EPS der WLG 028.

Bautafel

Architekt: Frank Früh, Kusterdingen
Projektbeteiligte: Schneck-Schaal-Braun, Ingenieurgesellschaft Bauen, Wahlhau (Statik); Maierlighting, Tübingen (Lichtplanung)
Bauherr: W2, Tübingen
Fertigstellung: 2012
Standort: Bahnhofstraße 85, 72127 Kusterdingen-Mähringen
Bildnachweis: Brigida González, Stuttgart

Fachwissen zum Thema

Brandschutz bei Wärmedämmverbundsystemen

Brandschutz

Brandschutz bei Wärmedämmverbundsystemen

Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)

Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)

Dämmstoffe

Expandiertes Polystyrol (EPS)

Mikroorganismen siedeln sich an, wenn die Fassadenoberfläche dauerhaft feucht ist, wie hier an einem Haus in Vendig.

Mikroorganismen siedeln sich an, wenn die Fassadenoberfläche dauerhaft feucht ist, wie hier an einem Haus in Vendig.

Schäden/​Mängel

Grauschleier an Fassaden

Polyurethan-Hartschaum (PUR)

Dämmstoffe

Polyurethan-Hartschaum (PUR)

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Dämmstoffe sponsored by:
Deutsche Rockwool | Kontakt 02043 / 408 408 |  www.rockwool.de