Bürocampus bei Oslo

Spektakulärer Verwaltungsbau am Lysakerfjord

Ende der 1990er-Jahre stellte der Flugplatz auf der Halbinsel Fornebu, am westlichen Ufer des Lysakerfjords und damit gegenüber der norwegischen Hauptstadt gelegen, seinen Betrieb ein. In der Folge siedelten sich nicht nur Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationsbranche auf dem Areal an, sondern auch der Erdöl- und Gaskonzern Statoil, der mittlerweile den Namen Equinor trägt. Bestimmt als Sitz der internationalen Sparte wie auch der Abteilung für das regionale Geschäft, sollten auf dem einstigen Verkehrsgelände Arbeitsplätze für 2.500 Angestellte entstehen.

Das Architekturbüro A-lab gliederte den Bau deshalb in fünf dreigeschossige Riegel.
Bis zu dreißig Meter kragen die oberen Volumina aus.
Bei deren Anordnung orientierte man sich an den Möglichkeiten der natürlichen Belichtung und dem Ausblick.

Licht und luftig gestapelt

Um gleichwohl den Ort nicht seines landschaftlichen Reizes zu berauben, sah der Entwurf des Osloer Architekturbüros A-lab eine Gliederung des Bauvolumens in fünf Riegel von jeweils 140 Metern Länge vor. In drei Lagen gestapelt, türmen sich die dreigeschossigen Trakte inmitten eines öffentlich zugänglichen Parks. Dabei gestattet eine Fachwerkstruktur aus Stahl, die die gesamte Höhe der Riegel ausmisst, spektakuläre Auskragungen von bis zu 30 Metern. Nachgezeichnet wird die Tragstruktur in der Elementfassade, der sich auch der zügige Baufortschritt verdankt – so wurde das Gebäude in weniger als 20 Monaten fertiggestellt. Zugleich konnte auch der Sonnenschutz in die 1.600 vorgefertigten Module integriert werden, sodass er, ohne die Außenansicht zu beeinträchtigen, vor Witterungseinflüssen geschützt ist.

Unvorhergesehene Begegnungen vorgesehen

Zwischen den Riegeln, deren Anordnung dem Bemühen um optimalen Tageslichteintrag und bestmöglichen Ausblicke folgte, entstand ein Raum, der mit doppelt gekrümmten Glasdächern überspannt wurde. In diesem Lichthof, der auch als Foyer fungiert, erhebt sich ein sogenannter communication tower, der die Erschließungsschächte an den Kreuzungspunkten der Riegel ergänzt. Wie auch das Atrium soll der Turm, der sowohl Aufzüge fasst als auch eine breite Treppe bietet, unvorhergesehene Begenungen zwischen den Angestellten begünstigen. In der Folge – so legt die Schilderung der Projektverantwortlichen nahe – würde das Personal gleichsam miteinander in Reaktion treten und innovative Idee kreieren. Somit findet sich die spektakuläre Gestalt des Neubaus mit den gleichen Argumenten begründet wie das gefühlte Gros der repäsentativen Bürobauten, die in den vergangenen Jahren entstanden sind.

In skandinavischer Tradition bis zu den Beschlägen

Ungeachtet der spektakulären Formgebung sieht das Planungsteam in dem Büroneubau eine typisch skandinavische Architektur verwirklicht. So sind nicht allein die Führungskräfte, sondern alle Angestellten an Arbeitsplätzen tätig, die gleichermaßen Licht und Ausblick bieten. Zudem wird das Bemühen deutlich, der besonderen Umgebung nicht allein durch die Verteilung des Bauvolumens, sondern auch durch konstruktive Lösungen gerecht zu werden, die einen ressourcenschonenden Betrieb ermöglichen. Sicht- und greifbaren Ausdruck findet ein solcher skandinavische Zug schließlich auch in der Innenraumgestaltung, bei der warmes Eichenholz und wohlgestalte Edelstahlbeschläge zum Einsatz kamen. -ar

Bautafel

Architekt: A-lab, Oslo
Projektbeteiligte: Momentum Arkitekter, Oslo (Innenarchitektur); Østengen og Bergo, Oslo; Rambøll Norge, Oslo (Landschaftarchitektur); Skanska, Solna (Hochbau); PEAB, Förslöv (Tiefbau); Randi by Eco Schulte, Menden (Fensterbeschläge 1775)
Bauherrschaft: Statoil (heute Equinor), Oslo
Fertigstellung: 2012
Standort: Martin Linges vei 33, 1364 Fornebu, Norwegen
Bildnachweis: Ivan Broday, Nacka; Luis Fonseca; A-lab, Oslo

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