Ausbildungszentrum Roc Mondriaan in Den Haag

Fassaden aus Betonsandwichelementen mit expandiertem Polystyrol (EPS)

Inspiriert von den abstrakten Gemälden des niederländischen Malers Piet Mondriaan plante das Büro Liag Architects das Ausbildungszentrum Roc Mondriaan in Den Haag. Das Zentrum bietet Kurse zur Allgemeinbildung und beruflichen Weiterbildung für Erwachsene an und ist zwischen den Gleisanlagen im Norden und der Waldorpstraat im Süden angeordnet. Der Leeghwaterplein läuft auf die Eingangshalle des langgestreckten Baukörpers zu und wird dadurch von den Gleisanlagen abgeschottet. Ein gläserner Gang, quer gespannt über die Waldorpstraat, verbindet den Neubau mit der benachbarten Den Haag University of Applied Sciences.

Die zentrale Eingangshalle liegt in der Verlängerung des Leegwaterpleins
Eine gläserner Gang verbindet das Ausbildungszentrum mit der Den Haag University of Applied Sciences
Durch die Kleinteiligkeit der Sandwichelemente ist die Geschossigkeit einzelner Gebäudeteile nicht erkennbar

Zur Gliederung des Baukörpers sind die beiden unteren Geschosse entlang der Waldorpstraat eingezogen und mit großen Fenstern sowie vorgelagerten Arkaden versehen. Die darüber angeordneten drei, vier oder fünf Geschosse definieren drei Bauvolumen, in denen die Eingangshalle sowie zwei voneinander getrennte Ausbildungsbereiche untergebracht sind. Eine große Haupttreppe führt von der zentralen Eingangshalle nach oben, alternativ lassen sich die beiden Schulbereiche jeweils über einen separaten Erschließungskern erschließen.

Die prägenden Elemente in Piet Mondriaans Gemälden – schwarze, streng geometrische Linienraster und farbige Flächen – übertrugen die Architekten in die Fassaden: Quadratische Rahmen aus weißem, schalungsglatten Beton bilden eine strenge Struktur, in die farbige Beton-Glas-Elemente in den Farben Rot, Blau, Gelb, Hellgrau und Dunkelgrau eingesetzt wurden. Die 75 cm tiefen Sandwichelemente sind 1,80 x 1,80 m groß und konnten als Fertigteile vorproduziert werden. Durch die scheinbare Kleinteiligkeit der Fassaden ist die Geschossigkeit von außen nicht erkennbar. Im Innenraum setzt sich die Farbgestaltung bei Böden, Wänden und Einbaumöbeln fort.

Wärmedämmung/Konstruktion
Das Gebäude basiert auf einem Raster von 7,20 m, das sowohl Grundrissänderungen als auch eine Umnutzung des Gebäudes zum Verwaltungsbau zulässt. Durch die zentrale Eingangshalle und die separaten Erschließungs- und WC-Kerne der beiden Ausbildungsbereiche lässt sich das Gebäude später in zwei separate Einheiten unterteilen.

Der Massivbau kommt, abgesehen von den Arkaden, ohne Stützen aus. Die Geschossdecken spannen von der tragenden Fassade zu den massiven Kernen im Gebäudeinneren. Die Fassaden bestehen aus vorgefertigten Betonelementen, einer Mischbauweise aus einzelnen Sandwichelementen und einer Tragschale. Die Elemente weisen eine Gesamtdicke von 75 cm auf. Die 12 cm dicke Dämmung besteht aus expandierten Polystyrol (EPS) mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ= 0,025 W/(mK).

Die Attika des Flachdachs ist systemgleich zur Fassade mit Betonfertigteilelementen hergestellt, die Gefälledämmung aus EPS hat eine mittlere Dämmdicke von 22 cm. Die Dämmung unter der Bodenplatte und im Bereich der Fundamente wurde ebenfalls mit EPS, Dicke 12 cm, gedämmt.

Bautafel

Architekten: Liag Architects, Den Haag
Projektbeteiligte: Corsmit Raadgevende Ingenieurs, Amsterdam (Statik), Techniplan Adviseurs, Rotterdam (HLS), Peutz, Mook (Bauphysik)
Bauherr: NS Poort, Utrecht
Fertigstellung: 2011
Standort: Waldorpstraat, 2521 Den Haag
Bildnachweis: Ben Vulkers, Zwolle

Fachwissen zum Thema

Welcher Effizienzklasse ein Gebäude zugeordnet ist, ist in seinem Energieausweis ersichtlich.

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Grundlagen

Dämmstoffe und Energieeffizienz

Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS)

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XPS-Dämmplatten hinter vorgehängter Fassade

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