Collège Claude Lévi-Strauss in Lille
Zweischalige Wand aus Handstrichziegeln
Im nordfranzösischen Lille entstand nach Plänen von Tank Architectes aus Roubaix das neue Collège Claude Lévi-Strauss. Die Schule liegt in einem im Umbruch befindlichen Stadtteil, zwischen dem alten Hafen, Lagerhäusern, Industrie und einem angrenzenden Wohnviertel. Viele zugezogene Familien haben den Neubau einer Schule notwendig gemacht.
Gallerie
Mehrere unterschiedlich hohe Gebäudeteile (bis zu drei Geschossen) wurden um einen zentralen und geschützten Schul- und Spielhof organisiert. Über einen kleinen Vorplatz an der südwestlichen Ecke der Schule wird die Eingangshalle im Hauptgebäude betreten. Diese große Halle kann multifunktional genutzt werden. Über ihr befindet sich die Schulbibliothek, die direkt von der Halle zugänglich ist.
Die obligatorische Mensa der französischen Schule befindet sich im Erdgeschoss entlang des Hofes. Die Klassenräume besetzen den südlichen Gebäudeteil und können zum Teil über Stahltreppen direkt vom Schulhof erschlossen werden. Im östlichen Teil des Grundstückes, auf der anderen Seite der Mensa, haben die Architekten den Sportplatz und die Sporthalle angeordnet. Diese ist als Solitär ausgebildet.
Über die asymmetrisch angeordneten, unterschiedlich großen, quadratischen Fensteröffnungen werden die Klassenräume belichtet und den Schülern großzügige Ausblicke über die Stadt geboten.
Mauerwerk
Das Mauerwerk der Außenwand ist als zweischaliger Wandaufbau mit
Wärmedämmung und Luftschicht konstruiert. Das außen liegende
Sichtmauerwerk aus Klinkern prägt das Erscheinungsbild der Schule
und verweist auf die regionale Identität der Stadt.
Der gewählte Klinker ist ein roter Handstrichziegel und hat aufgrund seiner Herstellung eine unregelmäßige Oberfläche. Er wurde im Läuferverband vermauert. Die Architekten wollten an dem Gebäude keine scharfen, rechtwinkligen sondern abgerundete Ecken, sodass für diese Details abgerundete Klinkersteine zum Einsatz kommen.
Bautafel
Architekten: Tank Architectes, Roubaix
Projektbeteiligte: Mathieu Berteloot, Lille (Architekt); Pingat Ingéniérie, Reims (Tragwerksplanung); Etamine, Lille (Nachhaltigkeitsstudie); Paysages, Lille (Landschaftsplanung); Atelier Télescopique, Lille (Grafische Design der Aussenanlagen); Briques de Wulf, Allonne (Klinkerhersteller)
Bauherr: Conseil Général du Nord-Pas-de-Calais, Lille
Fertigstellung: 2010
Standort: 1 Place Leroux de Fauquemont, 59000 Lille
Bildnachweis: Julien Lanoo, Boeschepe; Tank Architectes, Roubaix
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