Das historische Glashaus in Graz
Neue Verglasungen im Baudenkmal
Das historische Gewächshaus im botanischen Garten zählt zu den ältesten erhaltenen Bauten der Universität Graz. Das Gewächshaus war zwischen 1888 und 1889 von der Wiener Eisenkonstruktionsfirma Ig. Gridl errichtet worden und gilt als Avantgardebau, der seiner Zeit bautechnisch voraus war. Die Firma war das erste Stahlbauunternehmen der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie, spezialisiert auf Gewächshäuser ebenso wie Theater, wo man in dieser Zeit aufgrund der Brandgefahr Holz- durch Stahlkonstruktionen ersetzte.
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Das 130 Jahre alte Baudenkmal besteht aus fünf Teilhäusern – mit dem Tropenhaus im Zentrum. Bei den meisten Tropenhäusern in europäischen Städten stand die gesellschaftliche Repräsentation im Vordergrund. Anders in Graz: Das Gewächshaus im botanischen Garten ist ein funktional reduzierter Ingenieursbau, bei dem schon bei der Planung der Forschungsaspekt im Zentrum stand. Da bereits nach kurzer Zeit der Wunsch nach einer Erweiterung laut wurde, entstanden ab 1982 in unmittelbarer Nähe neue repräsentative Schaugewächshäuser. Das historische Glashaus verlor an Bedeutung und sollte zwischenzeitlich abgerissen werden, was der Denkmalschutz aber verhindern konnte. Anschließend war es einige Jahre aus Sicherheitsgründen gesperrt und zum Lost Place verkommen, bis es 2021 in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt saniert und seiner ursprünglichen Nutzung als Forschungsort zugeführt wurde.
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Von Fundament bis Fassade
Vom Fundament bis zur charakteristischen Stahlkonstruktion wurde das Gewächshaus in diesem Zuge denkmalgerecht saniert. Zudem wurden alle Verglasungen ausgetauscht, Brandschutz, Sonnenschutz und die Beleuchtung erneuert sowie Maßnahmen für die barrierefreie Erschließung umgesetzt. Als sichtbarste Maßnahme der Sanierung wurde die teils verrostete historische Eisenkonstruktion saniert und wieder im bauzeitlichen Grün gestrichen.
Im seiner Broschüre Wiederhergestellt 86: Das historische Glashaus in Graz – Vom Lost Place zur ursprünglichen Funktion und Nutzung informiert das Bundesdenkmalamt anschaulich über den Sanierungsprozess. Die Broschüre kann kostenfrei als Printausgabe als Download über die Webseite des Bundesdenkmalamtes (siehe Surftipps) bezogen werden.
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