Blickdicht und pflegeleicht
Satiniertes Glas im Digitaldruckverfahren
Satinierte Glasoberflächen haben den Vorteil, dass sie trotz
Blickdichtheit weiterhin einen hohen Lichteinlass ermöglichen. Die
technischen Verfahren zum Satinieren von Glas sind dabei vielfältig
und erstrecken sich vom Ätzen über Sandstrahlen bis hin zur Verwendung spezieller
Zwischenschichten bei Verbundsicherheitsgläsern. Die Anwendung von
Flusssäure für das Mattätzen ist allerdings sehr gefährlich und
durch Sandstrahlen entstehen kleine Oberflächendefekte, die die Biegezugfestigkeit
des Glases im Vergleich zu gewöhnlichem Floatglas
deutlich verringert. Zudem sind die mechanischen
Oberflächenbehandlungen aufgrund der handwerklichen Ausführung
teuer und führen dazu, dass die Glasoberfläche angeraut und damit
anfälliger für Verschmutzungen wird.
Gallerie
Das Glasherstellungsunternehmen Flachglas
Nord-Ost bietet mit seinen Ätzimitationen mittels
Digitaldruckverfahren eine weitere Möglichkeit, transluzente
Glasflächen mit hohem Lichteintrag herzustellen. Der hierfür
verwendete Digitaldrucker ermöglicht einen Farbauftrag mit
insgesamt 24 Druckköpfen, wobei die keramischen Farben – die ohne
Schadstoffe wie Blei, Cadmium oder Lithium auskommen – ähnlich
einem häuslichen Tintenstrahldrucker auf die Glasoberfläche
aufgebracht werden. Dabei können Motive mit hoher Präzision
gefertigt werden. Diese werden anschließend durch den
Vorspannprozess in die Oberfläche eingebrannt und damit fest mit
dem Glas verbunden, wodurch der Farbauftrag eine hohe Resistenz
gegen äußere Einflüsse aufweist. Die Oberfläche der Ätzimitationen
ist im Gegensatz zu herkömmlichen Satinierungen glatt, damit
unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken und zudem leicht zu
reinigen; optisch unterscheiden sie sich dabei nicht
voneinander.
Anwendbar sind die Verglasungen im gesamten Interieur-Bereich,
etwa als Duschabtrennungen, Türen, Schiebetüren oder
Glastrennwände. In einem Motivkatalog bietet Flachglas Nord-Ost
verschiedene Designs, die mit einem Klick zur Ansicht in
unterschiedlichen Raumszenarien eingebaut und visualisiert werden
können. Die Motive werden mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms
in Auflösungen bis zu 1.440 dpi erstellt; Das maximal bedruckbare
Glasformat beträgt 2.500 mm x 3.500 mm.
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