Wohnungen und Werkstätten in Uster/CH

Robuste Böden aus Industrieparkett und Hartsteinholz

1904 wurde im schweizerischen Uster die Stiftung Wagerenhof als gemeinnützige Organisation gegründet. Sie bietet rund 200 Menschen mit geistigen Behinderungen ein Zuhause. Auf dem Gelände der Stiftung stehen über 20 Gebäude verschiedenster Art mit unterschiedlichen Nutzungen, die alle um eine parkartige Mitte angeordnet sind. Ergänzt wurde das Ensemble im Jahr 2009 mit einen Neubau mit Wohnungen und Werkstätten, der nach Plänen der Schweizer Architekten Birchmeier Uhlmann entstand.

Das obere Niveau auf Höhe des Landwirtschaftsbetriebes
Loggia im Obergeschoss
Gemeinschaftsbereich im Obergeschoss mit Industrieparkett

In unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Landwirtschaftsbetrieb mit Bauernhaus gelegen, fällt das Grundstück an dieser Stelle um drei Meter ab und neigt sich zum Zentrum der Stadt Uster. Der Baukörper passt sich perfekt in diese Topografie ein. Gleichzeitig bildet er einen Abschluss für den benachbarten Hof. Das Gebäude beherbergt zwei Wohnungen: eine für die Familie des Landwirts im Erdgeschoss und eine weitere für dessen landwirtschaftlichen Mitarbeiter. Deren jeweils mit eigenem Bad ausgestatteten Zimmer verteilen sich über das Erd- und das Obergeschoss. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt von der Hofseite aus, die oberen Räume werden über einen Lift oder eine Treppe erreicht. Im Untergeschoss sind Ateliers, vier Werkstätten und eine große Küche angesiedelt; an der rückwärtigen Gebäudeseite befinden sich fensterlose Nebenräume.

Der massive Baukörper wurde vor Ort aus Beton gegossen. Die Fassade ist mit sägerauem unbehandelten Lärchenholz verkleidet, deren horizontale Stülp-Schalung sich an den traditionellen Gebäuden dieser Region orientiert: Die Wände im Inneren sind verputzt und weiß gestrichen.

Boden
Als Fußbodenbelag für die Wohnräume wählten die Architekten ebenfalls das natürliche Material Holz: ein Industrieparkett aus Eiche mit einer Stärke von 12 mm. Für die Werkstätten und Ateliers wurde robuster Hartsteinholzbelag gewählt. Hart- oder Steinholz ist ein Magnesiabelag mit organischen Zuschlägen wie Holzspänen oder Holzmehl. Das Ergebnis ist eine zementartige Masse, die sich wie Estrich verarbeiten und gut einfärben lässt.

Steinholz ist fußwarm, atmungsaktiv, trittsicher, feuerhemmend sowie roll- und druckfest, jedoch feuchtigkeitsempfindlich. Außerdem ist es beständig gegen Öl, Fett und Benzin, nicht aber gegen Säuren und Laugen. Aufgrund dieser Eigenschaften wird es für hoch beanspruchte Böden z.B. in Küchen und als Industrieboden eingesetzt. In den Werkstätten in Uster wurde er fugenlos mit einer Dicke von 15 mm ausgeführt. Unter allen Fußböden im Gebäude wurde ein Zementestrich eingebracht, der als Heizestrich ausgeführt wurde.

Bautafel

Architekten: Birchmeier Uhlmann Architekten, Zürich/CH
Projektbeteiligte:
b+p Baurealisation, Zürich (Bauleitung, Kostenplanung); Marchand und Partner, Bern (Bauingenieure); Kuhn Truninger Landschaftsarchitekten, Zürich (Landschaftsarchitekten); Waldhauser Haustechnik, St. Gallen (HLK-Planung); Staub Sanitärplanung, St. Gallen (Sanitärplanung); Meili Tanner Partner, Uster (Elektroingenieur); Walo Bertschinger, Zürich (Hartsteinholz)
Bauherr:
Stiftung Wagerenhof Uster/CH
Fertigstellung:
2009
Standort:
Kreuzstraße 33, 8610 Uster/CH
Bildnachweis: Tom Licht, Zürich/CH

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