Wohnhaus Room Room in Tokio

Holzständerbau mit Mineralwolledämmung

In Itabashi-ku, einem dicht besiedelten Wohngebiet Tokios, ist Wohnraum knapp bemessen. Vor einiger Zeit ließ sich die Familie Oshiro dort ein Haus bauen, das allerdings nach fünf Jahren zu klein für seine Bewohner aus drei Generationen wurde. Sie kauften deshalb das benachbarte frei stehende Grundstück und beauftragten das Büro Takeshi Hosaka Architects mit der Planung eines weiteren Wohngebäudes. Weil dieses auf einem Eckgrundstück zwischen zwei engen Gassen angeordnet ist, setzte der Architekt eine Vielzahl von 20 x 20 cm großen Öffnungen in die Fassaden. Sie ermöglichen eine gute Belichtung der Räume und schützen die vierköpfige Familie gleichzeitig vor den Blicken der Passanten. Die unregelmäßige Anordnung der Fenster erlaubt es den Kindern, in jedem Alter nach draußen blicken zu können.

Das Gebäude wurde als Ergänzung zum bestehenden Wohnhaus der Familie errichtet
Die Öffnungen in der Geschossdecke erlauben die Kommunikation über beide Stockwerke
In der weiß verputzten Fassade sind die Fensterrahmen außen bündig gesetzt

Dieselben quadratischen Öffnungen finden sich auch in der Geschossdecke, wo sie eine Doppelfunktion erfüllen: Einerseits ermöglichen sie das Wachstum von Pflanzen aus dem Erdgeschoss ins Obergeschoss. Andererseits vereinfachen sie die Kommunkation zwischen den Familienmitgliedern: Die Kinder verständigen sich verbal, mit den hörgeschädigten Eltern kommunizieren sie durch Gebärdensprache. Die dafür notwendigen Sichbeziehungen sind durch die quadratischen Öffnungen in Fassade und Dach auch zwischen innen und außen gegeben.

Das Erdgeschoss beherbergt zwei Räume, die sich durch Schiebeelemente vollständig voneinander trennen lassen. Unter der Treppe befindet sich ein minimal dimensionierter Sanitärraum mit vorgelagertem Waschbecken. Ein großer Wohnraum ist im Obergeschoss untergebracht. Von dort führt eine Leiter auf die darüber liegende Dachterrasse. Insgesamt bietet das Haus eine Wohnfläche von etwa 72 m².

Die Fassaden sind weiß verputzt, die Fensterrahmen sitzen außen bündig und lassen sich für die natürliche Belüftung des Hauses nach außen klappen. Das als Terrasse genutzte Flachdach ist mit einem umlaufenden Geländer versehen. Im Innenraum setzt sich die minimalistische Gestaltung des Baukörpers fort: Die Wandflächen bestehen aus weißen Gipskartonplatten und bilden einen angenehmen Kontrast zu den Fußböden aus Walnussholz.

Wärmedämmung/Konstruktion
Das zweigeschossige nicht unterkellerte Gebäude wurde als Holzständerkonstruktion errichtet und steht auf einem Stahlbetonsockel. Die Zwischenräume der Holzständerwände und der Dachkonstruktion wurden mit 7,5 cm Mineralwolle gedämmt, die Bodenplatte ist mit 5 cm Styropor versehen. In den Holzfenstern kam eine Doppelverglasung zum Einsatz.

Die Dämmqualität des Hauses liegt unter den deutschen Standards, was allerdings unter anderem mit den klimatischen Bedingungen in Tokio zu tun haben mag:  Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen bei minimal 12°C und maximal 19°C. Im Winter sinkt die Temperatur in der Regel nicht unter 1°C, im Sommer übersteigt sie selten 30°C. Die Reduktion der Wohnfllächen und die qualitätvolle, auf Nutzer und Standort zugeschnittene Gestaltung ist allerdings eine genauere Betrachtung wert: Sie enthält Ideen, die sich auch hierzulande im Hinblick auf Energieeinsparung und Nachhaltigkeit verwenden lassen.

Bautafel

Architekten: Takeshi Hosaka Architects, Yokohama
Projektbeteiligte: Nobuo Sakane (Tragwerksplanung)
Bauherr: Jyunichi Oshiro, Tokio
Fertigstellung: 2010
Standort: Itabashi-ku, Tokio
Bildnachweis:  Koji Fujii/Nacasa & Partners, Tokio

Fachwissen zum Thema

Welcher Effizienzklasse ein Gebäude zugeordnet ist, ist in seinem Energieausweis ersichtlich.

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