Wohnhaus Korsgata 5 in Oslo

Fenster zum Hof

Das ehemalige Arbeiterviertel Grünerløkka ist so etwas wie der Prenzlauer Berg Oslos. Nordöstlich der Innenstadt gelegen, hat es sich innerhalb der letzten Jahre zu einem der angesagtesten Quartiere der norwegischen Hauptstadt entwickelt. Inmitten einer Nachbarschaft aus Lokalen, kleinen Geschäften und Werkstätten in umgenutzten Industriegebäuden hat das Architekturbüro Reiulf Ramstad Architects aus Oslo ein neues Wohnhaus errichten können, das nach seiner Adresse Korsgata 5 benannt ist.

Zur Südseite und zum Hof hin ist das Gebäude großflächig verglast
Aus den obersten Apartments genießen die Bewohner den Ausblick durch große Glasscheiben
Die Nordfassade an der Korsgata ist mit dunklem Ziegelstein verkleidet

Auf sechs Geschossen beherbergt das Gebäude insgesamt 12 Wohneinheiten mit Größen von etwa 30 bis 85 m² auf einer Gesamtfläche von rund 1.025 m². Sieben verschiedene Grundrisse bieten eine Bandbreite unterschiedlicher Wohnungstypen, von denen einige über zwei Geschosse reichen. Alle verfügen über Südbalkone, die oberen Wohnungen besitzen kleine Dachterrassen. Während sich das Gebäude zur Straße auf der Nordseite geschlossen zeigt, öffnet es sich nach Süden mit großflächigen Verglasungen, die das Tageslicht bis tief in die Wohnungen hineinleiten.

Für die Verkleidung der Nordfassade wählten die Architekten einen dunklen, handgefertigten Ziegelstein. Dieser trägt die Bezeichnung Kolumba und wurde von Peter Zumthor für das gleichnamige Diözesanmuseum in Köln entwickelt. Die streng wirkende Straßenfassade wird nur von wenigen schmalen Fenster durchbrochen, die mit ihrer mal bündig, mal mit äußerer Laibung versehenen Ausführung für eine gewisse Auflockerung sorgen. Dachfläche und Teile der Fassade sind schwarz verzinkt. Im Gegensatz dazu erscheint die Südseite mit ihrer teils grünen Verglasung frisch, hell und freundlich.

Glas
Die schmalen Fenster der Nordfassade sind ebenso wie die großen Glasfronten auf der Gartenseite mit gewöhnlichen Isolierverglasungen ausgestattet. Letztere sind raumhoch und reichen bis auf eine kleine Wandnische über die gesamte Breite des Wohn- und Essraumes jeder Wohnung. Die davor angeordneten Balkone sind vom ersten bis dritten Obergeschoss mit einer gläsernen Brüstung versehen. Als Absturzsicherung dienen Verbundsicherheitsgläser, in die zwischen zwei transparente Glasscheiben grün eingefärbte PVB-Folien einlaminiert wurden.

Eine weitere Besonderheit des Gebäudes sind die riesigen Fensterscheiben der drei Gauben in den oberen beiden Geschossen. Mit Abmessungen von etwa 3,50 m in der Höhe und 3,00 m in der Breite reichen sie über jeweils zwei Geschosse.

Bautafel

Architekten: Reiulf Ramstad Architects, Oslo
Projektbeteiligte:
Skjærholt, Stabekk (Projektmanagement); Oliver, Nesbru (Tragwerksplanugn); Norske Metallfasader, Stange (Glas)
Bauherr: Korsgata 5 AS
Fertigstellung: 2010
Standort: Korsgata 5, Grünerløkka, Oslo
Bildnachweis: Reiulf Ramstad Architects, Thomas Bjørnflaten, Oslo

Fachwissen zum Thema

Gläserne Brüstung zur Absturzsicherung im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen (Architekten: gmp, Hamburg)

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Vertikale Glaselemente

Absturzsichernde Verglasungen

Dreifach-Isolierverglasung kam im Überkopfbereich und für die Fassaden der VHV-Versicherung in Hannover zum Einsatz.

Dreifach-Isolierverglasung kam im Überkopfbereich und für die Fassaden der VHV-Versicherung in Hannover zum Einsatz.

Funktionsgläser

Isolierglas

Aufbau von Verbundsicherheitsglas (VSG)

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Funktionsgläser

Verbundsicherheitsglas (VSG)

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