Wohnhaus am Sonnenhang in Dresden

Holzständerkonstruktion mit Zellulosedämmstoff

Um die Maßstäblichkeit zu den Nachbargebäuden zu wahren, ist die Hälfte des Bauvolumens bei diesem Wohnhaus in den Hang eingebettet. So wirkt das Untergeschoss von der Straße aus wie ein befestigtes Plateau und nur der obere Teil des Gebäudes tritt städtebaulich in Erscheinung. Seine Ausrichtung und Form, sein Volumen und Material beziehen sich auf die benachbarten Holzhäuser, ohne deren Merkmale wörtlich zu übernehmen. Als zeitgenössischer Beitrag zum Thema Holzbau wurde der gezimmerte Teil des Hauses als mobil betrachtet und wie ein Schmuckkästchen auf den Sockel gestellt. Zur Bebauung am Markt hält der Neubau den größtmöglichen Abstand. Das Plateau, sichtbar durch die Freifläche auf dem Dach des Untergeschosses, und eine Trockenmauer bilden die landschaftliche Zäsur im Übergang zur Marktbebauung.

Eingebettetes UG im Hang
Eingangsbereich mit Sonnenterrasse

Für das Holzhaus wurde nach einer konstruktiven Lösung gesucht, die einen stützenfreien offenen Innenraum ohne sichtbare Queraussteifungen ermöglicht. Vier Rahmenbinder aus Brettschichtholz bilden das Tragwerk. Durch biegesteife Eckausbildungen sind die Rahmen in Querrichtung stabil. In Längsrichtung sorgt ein System aus Pfosten und Riegeln, das innenseitig mit OSB-Platten beplankt ist, zwischen den Rahmen für die notwendige Aussteifung. Dach und Wand werden sowohl konstruktiv als auch gestalterisch gleich behandelt. Innen sind sie mit Gipskartonplatten beplankt, den äußeren Abschluss für die Wände und das Satteldach bildet eine Lärchenholzverschalung. Das Dach liegt wie ein Deckel ohne Überstand auf den Außenwänden. Die Fugen zwischen den Lärchenbrettern auf den geneigten Flächen bleiben offen, um das Regenwasser auf die darunter liegende wasserführende Schicht zu leiten.

Wärmedämmung/Energiekonzept
Das Gebäude ist als Niedrigenergiehaus konzipiert. Schon zu Beginn des Entwurfs wurden Fachplaner hinzugezogen, um die technisch-baulichen Anforderungen frühzeitig mit räumlich-gestalterischen Vorstellungen verbinden zu können. Die verschiedenen Wand- und Holzständerkonstruktionen mit Einblas-Zellulosedämmung im Eingangsgeschoss sowie die verputzten Porotonsteinmauern im Sockelgeschoss erfüllen mit einem U-Wert von 0,17 bis 0,3 W/m²K die Anforderungen an Niedrigenergiehäuser. Die Fenster sind mit Wärmeschutzverglasung (U = 1,3 W/m²K) versehen. Im Wohnraum sind die Heizflächen als Konvektoren unsichtbar in die Wand integriert, und eine Wärmesteinbank sorgt für zusätzliche Behaglichkeit. Die Brauchwassererwärmung leistet eine etwa 6 m² große Solaranlage auf dem Dach, und auf der Dachfläche anfallendes Regenwasser wird über eine Erdzisterne mittels einer Pumpe dem Grauwasserhaushalt zugeführt.

Bautafel

Architekt: Peter Zirkel Architekten, Dresden
Bauherr: Privat
Fertigstellung: 2001
Standort: Am Sonnenhang 1a, Dresden-Hellerau
Bild und Textnachweis: Petra Steiner

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