Wiederverwendung von historischen Verglasungen

Moderne Isolierverglasungen mit gezogenen Gläsern

Ältere Verglasungen, die nicht im Floatverfahren hergestellt wurden, haben etwas, was modernen Gläsern vorenthalten ist: Sie sind unvollkommen. Denn modernes Floatglas weist planparallele Oberflächen auf. Historische Gläser sind hingegen bedingt durch die damaligen Herstellverfahren, bei denen das Glas direkt aus der Schmelze gezogen wurde, durch eine charakteristische Schlierenbildung und eine größere Anzahl an Lufteinschlüssen geprägt. Insbesondere beim direkten Vergleich ist dieser Unterschied deutlich sichtbar, sodass sich originale und erneuerte Scheiben schnell differenzieren lassen.

Historische Gläser sind bedingt durch die damaligen Herstellverfahren, bei denen das Glas direkt aus der Schmelze gezogen wurde, durch eine charakteristische Schlierenbildung und eine größere Anzahl an Lufteinschlüssen geprägt.
Bei der Variante Revetro werden einzelne historische Glasscheiben in neue Isolierglasaufbauten integriert.
Die Variante Rethermo sieht vor, die bestehnde Isolierverglasung als ganze Einheit wiederzuverwenden.

Die energetische Sanierung von alten, ineffizienten Fensterkonstruktionen geht in der Regel mit einem Komplettaustausch daher, sodass auch der Austausch der Gläser die optische Erscheinung eines Gebäudes unmittelbar beeinflusst. Bei der Holzmanufaktur Rottweil werden zur energetischen Sanierung zwei alternative Ansätze verfolgt: Bei der Variante Revetro wird das vorhandene historische Glas bei der Herstellung der neuen, energetisch günstigen Isolierverglasung als äußere Scheibe wiederverwendet. Dabei ist die Realisierung von zweifach und dreifach Isolierverglasungen mit beschichteten Floatglasscheiben, Vakuumisolierglasscheiben oder Heat-Mirror-Folien möglich. Der äußere Charakter des Bestandes wird so trotz Sanierung beibehalten. Die erreichbaren Ug-Werte liegen im Bereich von ca. 0,5 W/(m²K) bis 0,9 W/(m²K); die Glasdicken variieren dabei dann zwischen 16 mm und 30 mm.

Bei der Variante Rethermo wird vorhandenes Isolierglas als gesamtes Element in das neue Isolierglas integriert und die endgültige Glaseinheit ebenfalls durch den Einsatz von beschichteten Floatglas oder einer Vakuumisolierglaseinheit komplettiert. Die erreichbaren Ug-Werte liegen im Bereich von ca. 0,6 W/(m²K) bis 0,9 W/(m²K); die Glasdicken variieren dabei zwischen 26 mm und 37 mm.

Hersteller: Holzmanufaktur Rottweil, Rottweil

Fachwissen zum Thema

Herstellung

Herstellung

Basisgläser

Floatglas

Wird das mittlere Scheibenpaket im SZR eines Isolierglases gegen eine oder mehrere Heat Mirror-Folien ersetzt, lassen sich gute U-Werte bei geringem Gewicht erzielen

Wird das mittlere Scheibenpaket im SZR eines Isolierglases gegen eine oder mehrere Heat Mirror-Folien ersetzt, lassen sich gute U-Werte bei geringem Gewicht erzielen

Funktionsgläser

Heat Mirror Glas

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
BauNetz Wissen Glas sponsored by:
Saint-Gobain Glass Deutschland