Wie wird mit Referenzmodellen gearbeitet?

Durch die Aufteilung in Fachmodelle liegen Informationen in verteilten Systemen vor. Benötigt ein Fachplaner eine Information aus einem anderen Fachmodell, sollte diese nicht kopiert, sondern referenziert werden, damit keine Redundanzen entstehen und auf Änderungen im referenzierten Fachmodell reagiert werden kann. Oft muss nicht das ganze Fachmodell referenziert werden, da nur Teilaspekte benötigt werden. Das referenzierte Modell wird auch als Referenzmodell bezeichnet. Als Referenzmodelle aus anderen Fachplanungsdisziplinen sollten keine sich täglich ändernden Arbeitsmodelle eingebunden werden, sondern koordinierte und qualitätsgesicherte Modelle zu vereinbarten Planungsständen. Näheres hierzu ist im BAP festgelegt. Innerhalb eines Büros oder einer Fachplanungsdisziplin kann es durchaus Sinn machen, die täglichen Arbeitsstände als Referenzmodell einzubinden. Einzelheiten sind durch die BIM-Koordination der Fachplanung zu regeln.

BIM Gesamtkoordination

Im folgenden ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Architekt, Tragwerksplaner und TGA-Planer mit Referenzmodellen:

  1. Der Architekt erstellt sein Architekturmodell und übermittelt einen vereinbarten Planungsstand nach BAP.

  2. Der Tragwerksplaner erzeugt sich eine Sicht (einen Filter) auf das Architekturmodell, in der nur die tragenden Bauteile, die Öffnungen für Türen und Fenster (nicht aber die Tür- und Fensterobjekte selbst) sowie die Nutzung für Lastannahmen enthalten sind. Diese Sicht auf das Architekturmodell referenziert er in seiner BIM Autoren Software für die Tragwerksplanung und berechnet und dimensioniert die Tragwerksstruktur.

  3. Der TGA-Planer benötigt eine andere Sicht auf das Architekturmodell als der Tragwerksplaner, erzeugt sich diese und referenziert sie in der BIM Autoren Software für die TGA-Planung und berechnet und dimensioniert die versorgungstechnischen Anlagen.

  4. Zu einem im BAP festgelegten Zeitpunkt übermitteln Tragwerks- und TGA-Planer ihren Planungsstand. Da beide Fachmodelle das Architekturmodell als Referenzmodell nutzen, können Architektur-, Tragwerk- und TGA-Modell zu einem Koordinationsmodell zusammengeführt werden, um Konflikte und Kollisionen zu erkennen. Konflikte und Kollisionen resultieren in Arbeitsaufträgen, diese zu beseitigen. Die Änderungen zur Konfliktbeseitigung werden durch die Fachplaner in ihrer Software durchgeführt und ein neues Koordinationsmodell erzeugt. Dies wird solange wiederholt, bis alle Konflikte gelöst sind. Dadurch entsteht ein neuer, qualitätsgesicherter Planungsstand der einzelnen Fachmodelle, mit denen weitergearbeitet werden kann. Wie oft dieser Koordinationsprozess stattfindet, wird im BAP festgelegt.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass die Urheberschaft und Verantwortung für das Fachmodell auch bei demjenigen liegt, der für die Planungsleistung verantwortlich ist.

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