Wand

Wand

Claudia Hildner, Simone Hübener

Materialität, Konstruktion, Detail
Reihe Baudetail, DVA, München 2010
176 Seiten, 146 Abbildungen, gebunden, 17 x 20 cm

Preis: 39,95 EUR

ISBN 978-3-421-03790-9

Architektur ist ohne Wände kaum denkbar - dies gilt sowohl funktional als auch ästhetisch. Wände bilden die Schnittstelle zwischen innen und außen, wirken als Klima- und Schallschutz und definieren durch ihren Aufbau die Statik eines Gebäudes. Dass die Wand aber weit mehr ist als eine schützende Hülle, dass sie durch ihre Materialität, und Gestalt maßgeblich den Eindruck eines Gebäudes bestimmt, dies vermittelt der vorliegende Band ausgesprochen anschaulich. Anhand von 33 Beispielen zeigen die Autorinnen sehr unterschiedliche Ansätze, wie ein Gebäude über Konstruktion und Gestaltung der Wände definiert werden kann.

Am Anfang des Buches erhält der Leser einen Überblick über die zweitausendjährige Entwicklung der Wand, der - bei aller Kürze - prägnant und präzise Bau- und Kulturgeschichte sowie baukonstruktive Entwicklungen und Stile bis in die Gegenwart nachzeichnet. Die Einführung zum Aufbau sowohl massiver als auch mehrschichtiger Wände vermittelt zudem einen Überblick über die verschiedenen Wandtypen mit ihren jeweiligen Besonderheiten. Im Anschluss haben die Autorinnen unter den Überschriften Ornament, Relief, Fläche und Skulptur gelungene Gegenwartsarchitektur zusammengestellt und jeweils knapp im Hinblick auf die Besonderheiten in der Gestalt ihrer Wände beleuchtet.

  • Ein Ornament wird dabei als das wiederkehrende Element verstanden, welches die Fassade eines Gebäudes spielerisch rhythmisiert. Hier findet sich das Weingut Gantenbein in Fläsch mit seinen „programmierten Wänden“ ebenso, wie die Natursteinfassade der neu erbauten Synagoge in Bochum.
  • Unter dem Begriff Relief werden Bauten vorgestellt, deren Wände vor allem als „bewegte, strukturierte Oberflächen“ wirken. Neben dem Neuen Museum in Berlin fanden hier u.a. das Schauspielhaus in Kopenhagen, ein Friseursalon in Belfast und das Stadtarchiv in Halle Eingang.
  • Im Kapitel Fläche ging es den Autorinnen darum, zu zeigen, dass „auch Wände, die glatt ausgebildet sind, nicht monoton wirken müssen“. Dies wird unter anderem mit dem Erweiterungsbau des Franz Marc Museums in Kochel am See und dem Alten Hof in München anschaulich demonstriert.
  • Und am Beispiel einer Konzerthalle in Nancy, einer Bibliothek in Berlin oder auch einem Wohnhaus in Japan werden schließlich unter dem Label Skulptur Bauwerke vorgestellt, deren Wände „zu einer übergeordneten Figur verschmelzen“.

Gerade aufgrund der hervorragend gewählten Beispiele wünscht sich der Leser mitunter noch mehr Informationen und Bilder der Bauwerke. Dass das Buch auch so überzeugt, liegt an den gut geschriebenen, fundierten Beschreibungen, die von aussagekräftigen Fotos und Detailplänen bis zum Maßstab 1:10 begleitet werden. Kenntnisreich beleuchten die Autorinnen Konzept und Ausführung der Bauten und bieten Detailinformationen zu den verwendeten Materialien und Konstruktionsarten.

Fachwissen zum Thema

Hinterlüftete Aluminiumverkleidung des Bauhaus Baumarkts am Kurfürstendamm in Berlin, Architektur: Müller Reimann Architekten, Berlin

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Fassadenelemente

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