Wärmeschutz von Außenwänden

Sanierung/Modernisierung mittels hinterlüfteter Fassadensysteme

Hinterlüftete Fassaden haben sich im Neubau und bei der Altbaumodernisierung bewährt. Sie stellen den klassischen Fall einer Außenwand mit Wärmedämmung auf der bauphysikalisch „richtigen“, äußeren Seite dar und bieten einen zusätzlichen Wetterschutz. Dies ist die technisch sicherste und am wenigsten schadenanfällige Außenwandkonstruktion. Sie ist allerdings aufwendiger und damit teurer als gängige Wärmedämmverbundsysteme.

Schiefer, Glas und Aluminium prägen das Gebäude nach der Sanierung.
Schiefer als waagerechte Deckung auf einer Unterkonstruktion: Alle Aluminiumfassaden im Fensterbereich und die Schieferfassaden erhielten eine 16 cm starke Dämmung.
Nach ökologischen und baubiologischen Gesichtspunkten saniertes Wohngebäude im schweizerischen Baar (2007)

Sanierung/Modernisierung historischer Fassaden

Viele historische Gebäude besitzen Fassaden mit außenliegender, hinterlüfteter Bekleidung. Besonders im ländlichen Raum waren hinterlüftete Schiefer- oder Holzbekleidungen in vielen Regionen üblich. Bei diesen Gebäuden bleibt das Erscheinungsbild nach der Modernisierung unverändert. Hinterlüftete Fassaden eignen sich gut für die nachträgliche Dämmung schwieriger Verbundkonstruktionen (Fachwerkhäuser) und für Sanierungsaufgaben, bei denen auf ein ortstypisches Erscheinungsbild Wert gelegt wird. Damit ermöglichen diese Konstruktionen für die denkmalgerechte Modernisierung bei gleichzeitig erheblicher Verbesserung des Wärmeschutzes.


Sanierung/Modernisierung von Gebäuden der Baualtersstufen 1950er und 60er Jahre

Selbstverständlich eignen sich nachträglich angebrachte hinterlüftete Fassaden auch für Gebäude, die bisher eine andere Gestaltung aufwiesen. Als Beispiel ist die Modernisierung von Bauten der 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahre zu nennen. Das Erscheinungsbild der Gebäude wird in diesem Fall grundlegend verändert. Auf eine ausgewogene Gestaltung und gute Proportion der neuen Fassade ist deshalb ganz besonders Wert zu legen. Bedeutsam ist die richtige Auswahl des Fassadenmaterials, das mit den Proportionen des Gebäudes und der Umgebung harmonieren muss. Zahlreiche Materialien stehen zur Verfügung, natürlich liegt in bestimmten Regionen Deutschlands die Verwendung von Schiefer schon aus Stadtbild prägender Einordnung in einen vorhandenen Kontext nahe.

Ausführung

Hinterlüftete Fassaden werden immer mit Hilfe einer Unterkonstruktion aus Holz- oder Aluminiumprofilen verlegt. Die Wärmedämmung wird zwischen den Profilen eingebaut und muss mit einer diffusionsoffenen Unterspannbahn abgedeckt werden. Die Bekleidung dient dann als äußerer Abschluss und Wetterschutz. Sie wird entweder sichtbar verschraubt oder in einem nicht sichtbaren Befestigungssystem gehalten. Alle Befestigungsmittel müssen nicht rostend ausgeführt sein.

Fachwissen zum Thema

Spitzwinkel

Spitzwinkel

Deckungsarten

Dekorative Schieferdeckarten im Überblick

Landgut mit Schieferdach in der Bretagne, saniert und zur Creperie umgewandelt

Landgut mit Schieferdach in der Bretagne, saniert und zur Creperie umgewandelt

Konstruktion

Fördermittel zur Sanierung von Dach und Gebäudehülle

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

Rechteck-Deckung an einem Geschosswohnungsbau in Kopenhagen

Deckungsarten

Rechteck-Deckung an der Fassade

Bauwerke zum Thema

Ostfassade mit Eingangsbereich und Vorplatz

Ostfassade mit Eingangsbereich und Vorplatz

Büro/​Verwaltung

Bankgebäude in Wolfurt

Zum Garten mit japanischem Vorbild öffnet sich das von Dirk Wiegand geplante Wohnhaus über raumhohe Verglasungen.

Zum Garten mit japanischem Vorbild öffnet sich das von Dirk Wiegand geplante Wohnhaus über raumhohe Verglasungen.

Wohnen/​EFH

Bungalow in Herdecke

Die neue Schieferfassade und die Cortenstahlattika ziehen sich um das gesamte Gebäude

Die neue Schieferfassade und die Cortenstahlattika ziehen sich um das gesamte Gebäude

Wohnen/​EFH

Bungalow in Zusmarshausen

Den Umbau und die Sanierung des Dreiseithofes im hessischen Hainau (im Bild das ehemalige Wohnhaus, aufgenommen vom gegenüberliegenden Grundstück) plante der Mainzer Architekt Marc Flick.

Den Umbau und die Sanierung des Dreiseithofes im hessischen Hainau (im Bild das ehemalige Wohnhaus, aufgenommen vom gegenüberliegenden Grundstück) plante der Mainzer Architekt Marc Flick.

Sonderbauten

Hof Wendenius in Hainau

Die langen Gebäuderiegel der ehemaligen Schule in Meinerzhagen erscheinen heute kleinteilig und spiegeln die neue Nutzung.

Die langen Gebäuderiegel der ehemaligen Schule in Meinerzhagen erscheinen heute kleinteilig und spiegeln die neue Nutzung.

Wohnen/​MFH

Umbau einer Schule zum Wohnquartier in Meinerzhagen

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Schiefer sponsored by:
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de