Umgebautes Bauernhaus in Charrat

Innendämmung auf Naturstein- und Betonwänden

In einem kleinen Dorf in den Schweizer Alpen, umgeben von imposanten Bergen und flachen terrassierten Hängen für den Weinanbau, steht das Wohnhaus einer vierköpfigen Familie. Ursprünglich als Bauernhaus mit Scheune zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Charrat errichtet, wurde es von den Genfer Architekten Clavienrossier umgebaut. Sie erhielten nur Teile der sehr großen Bestandsgebäude: Die massiven Wände des unteren Geschosses wurden vom Putz befreit und blieben – in Anlehnung an die Umgebung und die benachbarten Gebäude – als Natursteinmauerwerk außen sichtbar. Das Satteldach und das obere Geschoss hingegen wurden abgetragen, da das Dach zu flach und die Außenwände nicht für den Einbau großflächiger Öffnungen geeignet waren.

Haus in den Weinbergen
Küche und Treppe
Nordostfassade

Als Kontrast zum groben, grauen Natursteinmauerwerk wählten die Architekten glatte, gelblich pigmentierte Betonoberflächen, welche die neuen Gebäudeteile umfassen und über große verglaste Flächen belichten. Die Öffnungen sind mit konisch zulaufenden Laibungen in die Betonwände eingelassen und fangen auf diese Weise viel Tageslicht ein.

Über den an der Straße gelegenen Eingang gelangt man in die Wohnebene im ersten Obergeschoss. Eine offene Treppe an der bestehenden Natursteinwand, die früher die Grenze zwischen Scheune und Bauernhaus darstellte, führt in den Wohnraum mit angrenzender Küche. Daneben befindet sich das Elternschlafzimmer samt Bad. Durch die Hanglage bedingt erstreckt sich die Terrasse auf der Südostseite der Wohnebene, sie gibt den Blick frei auf die terrassierten Weinbauhänge. Eine weitere, versetzt liegende Treppe erschließt das zweite, im Volumen kleinere Obergeschoss mit zwei Schlafzimmern und Bad.

Wärmedämmung/Konstruktion
Die alten, 60 cm dicken Natursteinwände tragen die neue Betonkonstruktion der oberen Geschosse. Innenseitig wurde ihnen eine gedämmte Wandkonstruktion mit Hinterlüftung vorgesetzt, die aus einer Ständerkonstruktion mit 40 und 80 mm dicker Mineralwolledämmung (WLG 035), Dampfbremse und zwei Lagen Gipskarton besteht.

Der durchgefärbte Stahlbeton mit einer Dicke von 18 cm ist auf der Innenseite mit dem gleichen Aufbau gedämmt, allerdings ohne Luftschicht. Da die Wandflächen zu den Fensteröffnungen konisch zulaufen, verjüngt sich die Wandstärke von 18 auf 10 cm, ebenso verringert sich die Innendämmung auf 60 mm. Die zweifachverglasten Holzfenster in Lärche sind zum Teil als Schiebefenster ausgeführt.

Das Gefälle des Flachdachs wurde mit der Stahlbetonkonstruktion des Daches hergestellt, die sich von 220 auf 300 mm verjüngt. Darauf wurde die zweilagige Bitumenabdichtung direkt verlegt und mit Kies bis zum Dachrand aufgefüllt. Die innenseitige 120 mm dicke Mineralwolledämmung samt Dampfsperre ist verputzt und weiß gestrichen.

Bautafel

Architekten: Clavienrossier Architectes, Genf
Projektbeteiligte: Philippe Bruchez, Fully (Tragwerksplanung)
Bauherr:
privat
Fertigstellung: 2010
Standort: Rue des Marroniers 16, 1906 Charrat
Bildnachweis: Roger Frei, Zürich

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