Umbau und Renovierung einer Wohnung in Barcelona/E

Wandelbares Badezimmer

Mehr als eineinhalb Millionen Menschen leben innerhalb des Stadtgebietes von Barcelona, der zweitgrößten Stadt Spaniens. Im Herzen der Metropole liegt das Viertel Eixample, das geprägt ist durch Gebäude im katalanischen Jugendstil, dem Modernisme. In einem dieser Häuser, errichtet um 1900 mit sechs Geschossen, renovierte das ortsansässige Architekturbüro Arquitectura-G die gesamte dritte Etage und baute sie um in ein großzügige, offen gestaltete Wohnung.

Die Küche dient gleichzeitig als Eingangszone und Empfangsraum
Das Bad lässt sich als großer Raum nutzen oder mittels Schiebe- und Falttüren in zwei kleinere Bäder und ein Gäste-WC umgestalten
An der freistehenden, einseitig verspiegelten Wand sind zwei Handwaschbecken montiert

Ursprünglich wurden die Räume der 160 m² großen Wohnung über eine große Empfangshalle erschlossen. Diesen Raum wollten die Architekten anders nutzen und platzierten dort die Küche. Nun gelangen die Bewohner und Besucher zunächst an einen Empfangstresen, der zugleich als Bar und Kochinsel genutzt wird. Von hier aus geht es weiter in die Wohnräume und das Bad. Vier Zimmer sind zur Straße hin angeordnet und durch zweiflügelige Türen miteinander verbunden. Die Architekten griffen das Prinzip auf, die Räume flexibel verändern zu können, und bauten es aus. Bestehende Flügeltüren wurden restauriert, erweitert und durch Schiebetüren ergänzt. Stehen sie offen, entsteht ein heller, großzügiger und zusammenhängender Wohnraum, sind sie geschlossen, bieten einzelne Räume Rückzugsmöglichkeiten. Wände und Decken sind verputzt und weiß gestrichen, die Böden mit den originalen Fliesen der Jugendstilzeit ausgestattet. An den Decken konnte der Stuck erhalten werden. Neben der Küche befindet sich heute das Bad, anstelle des ehemaligen Dienstflurs. Von hier aus gelangt man in das Gästezimmer.

Küche und Bad

Küche und Bad liegen im Zentrum des Apartments, die Küche fungiert als Eingangszone und Empfangsraum. Am Boden konnte der originale Belag von 1900 erhalten bleiben; die beige-braun gemusterten Keramikfliesen stehen im Kontrast zur modernen Kücheneinrichtung. Eine freistehende, aus Edelstahl gefertigte Kochinsel mit Spüle, Herd und Backofen dient zugleich als Bar und Empfangstresen. Über der Kochstelle ist eine Abzugshaube aus Edelstahl von der Decke abgehängt, gegenüber der Kochinsel stehen eine Küchenzeile mit Unterschränken sowie ein großer Kühlschrank. Auch diese sind aus Edelstahl gefertigt. Eine Küchenwand ist mit dunkelbraunen Mosaikfliesen verkleidet, die restlichen Wände und Decken sind weiß gestrichen.

Das Bad ist ca. 30 m² groß und schließt direkt an die Küche an; von hier aus sind der Wohnbereich, zwei Schlafräume sowie ein Abstellraum zu erreichen. Das Besondere am Badezimmer ist seine Wandelbarkeit: Es lässt sich als großer Raum nutzen oder mittels Schiebe- und Falttüren in zwei kleinere Bäder und ein Gäste-WC umgestalten. Eine neue Wand steht in der Mitte des Badezimmers diagonal und frei im Raum. Auf der einen Seite lässt sich eine Schiebetür ausfahren, die einen Teil vom Wohnraum abtrennt, auf der anderen Seite der Wand schafft eine Falttür ein separates kleines Bad mit Anbindung an das Gästezimmer. Auf der freistehenden, einseitig verspiegelten Wand sind zwei Handwaschbecken montiert, deren Abwasserrohre durch die Hohlwand zum Boden verlaufen.

Als Beleuchtung dienen Spots, die in einer Lichtleiste von der Decke abgehängt sind. Die große Spiegelfläche im Zentrum des Raums schafft, je nach Standpunkt, neue Perspektiven, ähnlich wie in einem Spiegellabyrinth. Als neuer Bodenbelag kam ein hellgrauer, gegossener Epoxidharzboden mit dunklen Einschlüssen zum Einsatz. Das Gäste-WC befindet sich in einem kleinen, abgeschlossenen Raum. Das Gäste-Waschbecken ist gefertigt aus Marmor – ein Überbleibsel aus der Jugendstilzeit, genau wie die auf Füßen stehende Badewanne aus Stahlemaille. Eine raumhohe Glasabtrennung dient in der ebenerdigen, großzügig gestalteten Dusche als Spritzschutz. Die geradlinige, schlicht gestaltete Duscharmatur mit Tellerkopfbrause bildet einen modernen Kontrast zur alten Bausubstanz.

Bautafel

Architekt: Arquitectura-G, Barcelona/E
Projektbeteiligte: Fritz Pereferrer, Barcelona/E (Installateur); Hansgrohe, Schiltach (Armaturen Dusche); Vitra, Weil am Rhein (Sitzmöbel)
Bauherr: Privat
Fertigstellung: 2009
Standort: Barcelona/E
Bildnachweis: José Hevia, Barcelona/E

Fachwissen zum Thema

Brauseset mit Handbrause, Brausestange und Thermostat

Brauseset mit Handbrause, Brausestange und Thermostat

Armaturen /​ Brausen

Brausekombinationen und Duschsysteme

Duschabtrennung aus Glas mit Flügeltür

Duschabtrennung aus Glas mit Flügeltür

Wannen /​ Duschen

Duschabtrennungen

Waschtisch und Toilette gehören zur Grundausstattung, Bad-Accessoires sind für das Wohlbefinden entscheidend.

Waschtisch und Toilette gehören zur Grundausstattung, Bad-Accessoires sind für das Wohlbefinden entscheidend.

Anordnung /​ Gestaltung

Elemente der Badausstattung

Eine zeitlose Gestaltung und langlebige Ausstattung des Bades ist ökonomisch und nachhaltig

Eine zeitlose Gestaltung und langlebige Ausstattung des Bades ist ökonomisch und nachhaltig

Planungsgrundlagen

Planung von Bädern im Wohnungsbau

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Bad und Sanitär sponsored by:
Erlau | Eine Marke der RUD Gruppe | Kontakt +49 7361 504-0 | objekteinrichtung@erlau.com