Trägerwandschalungen
Bei Bauwerken mit komplexeren Bauteilgeometrien, höheren Frischbetondrücken, speziellen Sichtbetonanforderungen oder im Ingenieurbau fällt die Wahl für Trägerschalungen. Es handelt sich in der Regel um Großflächensonderschalungen, die auf der Baustelle, am Bauhof oder bei den Schalungsherstellern vorgefertigt werden. Die Hersteller bieten dafür unterschiedliche Elemente an.
Bei der Trägerwandschalung wird die Schalhaut auf
Belagsträgern montiert, Stahlprofile dienen als aussteifende
Querriegel. Durch diese Bauweise lässt sich eine Trägerwandschalung
geometrischen Formen und Lasten flexibel anpassen – Lage und
Abstände von Trägern und Riegeln werden dazu entsprechend
individuell geplant. Da somit auch die Lage der Anker
projektspezifisch geplant werden kann, lassen sich insbesondere
Sichtbetonbauwerke mit hohen Anforderungen an Oberflächen und
Ankerbild oftmals nur mit einer Trägerwandschalung effizient
ausführen.
Die Hauptelemente der Trägerschalung
sind:
- Schalungshaut
- Träger (mit einer Bauhöhe von 20 und 24 cm; für Sonderfälle auch größere Bauhöhen)
- Ankersystem
- Verbindungsmittel
- Stahlprofile als Gurtungen
- Richtstützen
- Arbeits- und Schutzgerüste
- sonstiges Zubehör
Die Abstände der Gurtungen zueinander hängen wieder vom Frischbetondruck ab. In der Planung ist auf die optimale Auslastung der einzelnen Elemente zu achten. Der wirtschaftlichste Einsatz auf der Baustelle ist dann gegeben, wenn alle Schalungselemente die gleiche Einsatzzahl aufweisen. In dem Großflächenelement ist der sichere Aufstieg zu den Arbeitsebenen klar erkennbar.
Wesentliche Merkmale von Trägerschalungen:
- verschiedene Schalungskomponenten werden zu einem Großflächenelement zusammengebaut: Schalhaut, Träger, Gurtungen
- Schalungsankerstellen können in der Höhe und Breite variabel angeordnet werden, solange die zulässigen Verformungen und auftretenden Kräfte nicht überschritten werden
- verschiedene Verbindungsteile für horizontale und vertikale Verbindungen
- objektbezogene Vormontage
- zulässiger Schalungsdruck ist variabel
- Bauhöhen zwischen 32 und 36 cm
- kranabhängige Schalung
- Passflächen mit gleichem System heben sich weniger von der Betonoberfläche ab
- freie Wahl der Schalhaut
- Schalhautbefestigung von hinten möglich
- kein Rahmenabdruck im späteren Betonbild
- Variables Ankerraster. Dadurch ist das Betonbild bzw. der Frischbetondruck steuerbar
- Standardbauteile, die in unterschiedlichen Kombinationen je nach Anforderung montiert werden können
- variabel einsetzbar