Teehaus in Frankfurt am Main

Aufblasbares Iglu aus Hightech-Gewebe

Im Garten des Museums für angewandte Kunst in Frankfurt enstand nach Plänen des japanischen Architekten Kengo Kuma ein neues Teehaus. Die aufblasbare textile Hülle ähnelt zwei miteinander verschmolzenen Golfbällen. Im Inneren befinden sich auf insgesamt 20 m² neun Tatami-Matten, ein Herd für den Wasserkessel, eine Tokonoma-Nische (traditioneller, fensterloser Schmuckerker) und ein Vorbereitungsraum. Von den zwei Innenräumen verfügt einer über ein Holzkohlebecken zum Erhitzen des Wassers, das in den Fußboden eingelassen ist.

Innenansicht
Nachtansicht
Teeweg

Mit dem Teehaus hat Frankfurt einen innenstadtnahen Ort der Ruhe und Entspannung gewonnen. Er ist zu speziell angekündigten Terminen nutzbar.

Fassade
Die traditionellen Materialien für den Bau von Teehäusern, Holz und Bambus mit Reispapier, hat Kuma durch ein transluzentes Hightech-Gewebe namens Gore Tenara ersetzt. Durch ein Ventilationssystem wird es mit Luft aufgeblasen. Die Membran wirkt textil, ist transluzent und besonders fest und flexibel. Das Trägergewebe besteht aus Polytetrafluorethylen (PTF), einem nicht brennbaren sowie chemikalien- und temperaturbeständigen Kunststoff. Es ist UV-beständig, lichtecht und auch gegen ständiges Falten und Knicken resistent.

Auch bei Dunkelheit und bei kälteren Temperaturen können Besucher die japanische Teezeremonie erleben. In die doppelte Textilhaut wurde ein LED-System zur nächtlichen Beleuchtung installiert, eine Beheizung der Außenhülle mit Warmluft ist vorgesehen.

Bautafel

Architekten: Kengo Kuma & Assiciates Architects, Tokio
Projektbeteiligte: Takenaka Europe, Düsseldorf (Ausführung Tiefbau); Form TL, Radolfzell (Beratung Textil); MakMax, Tokio (Ausführung Textil)
Bauherr: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt
Fertigstellung: August 2007
Standort: Garten Museum für angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt
Bildnachweis: Uwe Dettmar, Frankfurt

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