T-Mobile-Center St. Marx in Wien

Berührungsloses Lesegerät mit verschiedenen Sicherheitsabstufungen

Innenansicht mit verschiedenen Ebenen
Fassadendetail
Innenansicht mit Drehsperren

Auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofes in Wien wurde von der Architektengruppe Domenig, Eisenköck und Peyker das Hauptquartier für T-Mobile und T-Systems entwickelt. Der als liegende Skulptur konzipierte Bürokomplex - ein Flügel und drei Finger - ordnet die städtebauliche Situation der alten Industriebrache neu. Eine fußwegige Durchdringung in der Sockelzone der Baustruktur erlaubt eine Verbindungen zum dahinter liegenden Gelände mit der denkmalgeschützten Schlachthofhalle.

Der Neubau ist in vier Hauptteile gegliedert:

  • die Sockelzone für Parkplätze, Lager, Haustechnik
    und Rechenzentrum,
  • die öffentliche Zone, für Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe, Fitnessbereich, Ärztezentrum und Kindergarten
  • den Flügel, in dem die Büros des Telekommunikationsunternehmens untergebracht sind und
  • die drei Finger, die weitere Bürobereiche für andere Dienstleistungen bieten.
Sicherheitstechnik
Ein Großkomplex dieser Dimension erfordert ein Höchstmaß an Gebäudesicherung, deshalb wurde ein umfassendes Sicherheitskonzept entwickelt: Die Erweiterbarkeit des Sicherheitssystems und vor allem die Sabotagesicherung der „roten Zone“ – des Rechenzentrums, bei dessen Versagen das gesamte Kommunikationsnetz in Österreich betroffen wäre - waren die wichtigsten Anforderungen.

Rund 500 Türen sind nun online verbunden und mit Kameras mit integrierter, digitaler Bildaufzeichnung ausgestattet. 700 weitere Türen wurden mit Offline-Beschlägen versehen. Dazu wurde ein berührungsloses Lesegerät entwickelt, das zwei Formate (Legic und HID) unterbringen kann, um bei den Zutrittsberechtigungen verschiedene Sicherheitsabstufungen zu ermöglichen (Salto Smart Access Locking Technology).
Die gesamte Ausstattung, die auch die Drehsperren, die Sicherheitszentrale und das Videoüberwachungssystem beinhaltet, wurde dabei in das hauseigene Sicherheitssystem integriert.

Das Projekt wurde 2006 mit dem österreichischen Staatspreis Architektur, der unter dem Motto "Neue Arbeitswelten" stand, ausgezeichnet. Die Jury begündete ihre Entscheidung wie folgt: Das T-Center überzeugte vor allem dadurch, dass ein derart großes Gebäude (120.000 m² Nutzfläche und 550.000 m³ umbauter Raum) sich als expressiver Baukörper gestalten lässt, der zudem an einer prägnanten Stelle steht.
Bereits 2004 wurde das Gebäude mit dem Otto Wagner Städtebaupreis ausgezeichnet.

Der Birkhäuser Verlag hat eine umfassende Dokumentation, mit zahlreichen Detailzeichnungen und Fotos zu diesem Projekt veröffentlicht: T-Center St. Marx Wien, Liesbeth Waechter-Böhm, ISBN 3-7643-7246-X, Preis: 29,50

Bautafel

Architekten: Architektur Consult ZT (Günther Domenig, Hermann Eisenköck und Herfried Peyke), Graz
Projektbeteiligte: Wendl ZT, Vasko + Partner, iC consulenten Ziviltechniker, Graz (Statik); EVVA, Wien (Sicherheitskonzept und Zutrittskontrolle)
Bauherr: mmL Liegenschaftsbesitz, Wien
Fertigstellung: 2004
Standort: Rennweg 97-99, Wien
Bildnachweis: EVVA, Wien

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