Studentenwohnheim in Paris

Plastisch geformte Metallgewebe und Streifen aus Hochdrucklaminat (HPL)

Am Rande des Parc La Vilette bietet im 19. Distrikt von Paris ein neues Wohnheim Raum für 192 Studenten. Das vom Architekturbüro OFIS geplante Gebäude ist elf Stockwerke hoch, 11 Meter breit und 200 Meter lang – Abmessungen, die dem Neubau eine starke Präsenz entlang der Route des Petits Ponts und des benachbarten Fußballfeldes verleihen.

HPL-Streifen mit einer kupferfarbenen Holzfunieroberfläche bilden eine durchgängie Hülle für jedes Einzelvolumen
Auf der Westseite verleiht ein geknicktes Metallgewebe der Fassade ein plastisches Erscheinungsbild
Durch seine Abmessungen zeigt der Neubau eine starke Präsenz entlang der Route des Petits Ponts

Zur Gliederung der lang gestreckten Fassaden unterteilten die Architekten das Gebäude in zwei Teile, die im ersten Obergeschoss über eine schmale Brücke miteinander verbunden sind. Diese dient den Bewohnern als Ort der Begegnung und ergänzt den darunter liegenden Garten. Entlang der Route des Petits Ponts setzt sich das Studentenwohnheim aus unterschiedlich großen und gegeneinander verschobenen Volumen zusammen, die mit schmalen, horizontalen Streifen aus Hochdrucklaminat (HPL) durchgängig umhüllt sind. Die Abstände zwischen den Streifen variieren. Dadurch entsteht eine lebhafte Struktur aus offenen und geschlossenen Flächen, in denen die Balkone der Wohneinheiten erst auf den zweiten Blick erkennbar werden.

Die westliche Fassade ist im Gegensatz dazu als ebene Wandfläche ausgeführt – allerdings setzten die Architekten ihr einen unregelmäßig geformten Laubengang vor, der den Studierenden ebenfalls als Treffpunkt dient. Der sich wechselweise weitende und verjüngende Gang ist von einem geknickten Metallgewebe umhüllt, das der Fassade ein plastisches Erscheinungsbild verleiht. Der Außenraum bietet Ausblicke auf das grüne Fußballfeld sowie die Stadt und den Eiffelturm in der Distanz.  

Fassade

Die Außenwände des Studentenwohnheims bestehen aus Stahlbeton und wurden mit einer außen liegenden Dämmung sowie Fassadenpaneelen aus HPL, Metall oder Faserzement bekleidet. Fenster und Balkontüren sind als Dreischeibenverglasung mit Rahmen aus Lärchenholz ausgeführt. Auf der Ostseite wurden HPL-Streifen als offene Schalung auf einer Metall-Unterkonstruktion befestigt. Sie besitzen eine kupferfarbene Holzfunieroberfläche und bilden eine durchgängie Hülle für jedes Einzelvolumen. Auf der Westseite sind die Fassaden mit großformatigen Paneelen bekleidet, die ebenfalls aus HPL in einem Kupferton oder aus Aluminium bestehen. Das Metallgewebe spannt über eine Metallunterkonstruktion und erhält dadurch seine plastische Form. -cr

Bautafel

Architekten: OFIS Architectes, Paris / Ljubljana
Projektbeteiligte: Rok Oman, Spela Videcni, Robert Janez, Janez Martincic, Andrej Gregoric, Janja del Linz, Louis Geiswiller, Hyunggyu Kim, Chaewan Shin, Jaehyun Kim, Erin Durno, Javier Carrera, Giuliana Fimmano, Jolien Maes, Lin Wei (Entwurfsteam); Integrale 4, Paris (Tragwerksplanung); Cabinet MTC, Paris (Technische Gebäudeausstattung, Nachhaltigkeit)
Bauherr: Regie Immobiliere de la Ville de Paris
Fertigstellung: 2012
Standort: Route des Petits Ponts, 19ème Arrondissement, Paris
Bildnachweis: Tomaz Gregoric, Ljubljana

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Fassadentafeln aus Faserzement am Star Inn Hotel am Hauptbahnhof Wien

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Materialien

Faserzement

Hochdrucklaminatplatten (HPL)

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Hochdrucklaminatplatten (HPL)

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

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Materialien

Metalle

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