Steuerungstechnik für Löschanlagen

Publikation des Bundesverbands Technischer Brandschutz (bvfa)

Löschanlagen zur Bekämpfung eines Brandes in dessen Entstehungsphase sind ein wesentlicher Bestandteil des anlagentechnischen Brandschutzes. Die Publikation Steuerungstechnik für Löschanlagen, herausgegeben vom Bundesverband Technischer Brandschutz (bvfa), beschreibt die Systematik und den Aufbau von Löschanlagen als zentrale technische Lösung zur Bekämpfung von Bränden in deren Frühphase, solange diese noch räumlich begrenzt auf kleine Gebäudebereiche sind.

Löschanlagen sind Teil des Brandschutzkonzeptes, wenn es um den Schutz wertvoller bzw. sensibler Gegenstände geht, aber auch im Bestand als Kompensationsmaßnahme zum Schutz von Personen, wenn die baulichen Gegebenheiten nicht ausreichen. Wesentlicher Bestandteil einer Löschanlage ist zunächst die Branddetektion, welche durch eine Brandmeldeanlage (BMA) erfolgt. Dies können automatische Systeme (Rauchwarnmelder) oder nichtautomatische Melder (Handfeuermelder, Handauslöseeinrichtung) sein. Brandmeldeanlagen müssen entsprechend der DIN VDE 0833: Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall, DIN 14675: Brandmeldeanlagen und VdS 2095: Automatische Brandmeldeanlagen, Planung und Einbau geplant, ausgeführt und gewartet werden.

Um eine Löschanlage auszulösen, erfolgt ein Signal an eine Brandmelderzentrale (BMZ), welche zunächst die Gefahrenlage auswertet, die Alarmierung der Menschen im Gebäude (akustisch und/oder visuell) und der Feuerwehr einleitet und schließlich die Brandfallsteuerung zur Aktivierung der Löschanlage übernimmt. Um Fehlauslösungen von Löschanlagen durch automatische Rauch- bzw. Feuerwarnmelder zu vermeiden, erfolgt die Branddetektion immer durch die sogenannte Zweimeldungsabhängigkeit Typ B: Hierbei wird die Löschanlage erst aktiviert, wenn zwei voneinander unabhängige Melder auf Rauch und/oder Wärme reagieren. Heute werden in sensiblen Gebäudebereichen meist Mehrfachsensor-Brandmelder eingesetzt, um Fehlalarme zu vermeiden.

Bestandteil einer Löschanlage ist die automatische elektrische Steuer- und Verzögerungseinrichtung (EST). Diese dient zur Ansteuerung und Überwachung von stationären Feuerlöschanlagen. Feuerlöschanlagen werden grundsätzlich in Wasserlöschanlagen und Gaslöschanlagen unterschieden. Bei Gaslöschanlagen erfolgt die Auslösung der Gase (meist Stickstoff oder Argon bzw. Gemische hieraus) mit einer Zeitverzögerung durch die EST. Durch die vorgeschaltete Evakuierungsalarmierung soll den Menschen im Gebäude genug Zeit verschafft werden, den Gefahrenbereich zu verlassen, ohne ggf. durch austretendes Löschgas zusätzlich gefährdet zu werden. Beim Einsatz von sauerstoffverdrängenden Löschmitteln müssen zusätzliche Personenschutzmaßnahmen gem. DGUV Information 205-026 und VdS 3518: Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Einsatz von Feuerlöschanlagen mit Löschgasen vorgesehen werden. Da in solchen Bereichen lebensgefährliche Sauerstoff- oder Löschgaskonzentrationen entstehen können, müssen nichtelektrische Blockier- oder Verzögerungseinrichtungen oder manuell zu betätigende Stopptaster installiert sein.

Wesentlich für die Wirksamkeit einer Löschanlage ist deren Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Modernisierung. Maßgeblich ist hier die DIN 31051: Grundlagen der Instandhaltung. Die achtseitige Publikation bietet einen Überblick und einen Einstieg in das komplexe Themenfeld. Sie steht auf den Webseiten des Verbandes (s. Surftipps) als Pdf-Datei zum Download kostenfrei zur Verfügung.

Fachwissen zum Thema

Hochregallager mit insgesamt über 100.000 Sprinklern

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Löschanlagen/​-mittel

Sonderlöschanlagen

Nach Musterbauordnung können beispielsweise an Hochhäuser, Industriebauten, Verkaufsstätten, Versammlungsstätten, Krankenhäuser oder Schulen besondere Anforderungen gestellt werden.

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Grundlagen

Verordnungen für geregelte und andere Sonderbauten

Surftipps

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