Stehendes Wasser

Stehendes Wasser hinter der Lichtkuppel
Pfützenbildung und Schmutzablagerungen auf dem Flachdach

Bei gefällelosen Dächern steht das Wasser oft großflächig vor den Dacheinläufen und fließt nicht ab. Dieser Zustand sollte schnellstmöglich behoben werden, um Schäden im Flachdachaufbau zu verhindern.

Die meisten Schäden durch stehende Wasser auf Flachdächern werden durch die drei folgenden Ursachen hervorgerufen:

  • Der Dachablauf liegt höher als die Entwässerungsebenen, was auch dadurch entstehen kann, dass die Entwässerungsebene z.B. bei Leichtbauweise mit zu großen Spannweiten partiell durchgebogen ist. 
  • Mängel an der Dränage
  • Überschusswasser von oberhalb liegenden Dachflächen
Liegt der Dachablauf höher als die Entwässerungsebene kann eine zusätzlich eingefügte Dämmung aus Polystyrolhartschaum - die eventuell sowieso energetisch sinnvoll wäre - die wasserführende Ebene erhöhen. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Festkörperdränage einzubauen, diese sollte mindestens 2 cm höher liegen als der maximale Wasserstand.

Auch Mängel an der Dränage oder am Ablauf führen zu stehendem Wasser. Staut dieses sich über längere Zeit um den Ablauf herum, sammeln sich dort kleine Reste, wie z.B. Laub oder beim Gründach leichte Substratbestandteile, die ein Abfließen zusätzlich behindern. Nicht funktionstüchtige Dränagen können durch folgende Ursachen hervorgerufen werden: Das Wasser kann nicht abfließen, da Ablauf und/oder Kontrollschacht durch das hochgezogene Schutzvlies verbaut sind, außerdem kann der Kontrollschacht fehlen oder er verfügt über keinen oder einen zu geringen Durchlass. Eventuell ist die Dränage auch unzureichend oder fehlt ganz. Bei Gründächern kann eine einschichtige Bauweise dazu führen, dass das Substrat zu wenig durchlässig ist.

Zur Behebung dieser Mängel stehen unterschiedliche Maßnahmen zur Auswahl. Damit das Überschusswasser wieder ablaufen kann, muss ein am Ablauf hochgezogenes oder über dem Ablauf verlegtes Schutzvlies entfernt werden. Alternativ kann ein Kontrollschacht mit ausreichendem Durchfluss sowie ein mindestens 50 cm breiter Kiesrand um diesen herum angeordnet werden. Bei Fließlängen von über 10 bis 15 m sollte die Leistungsfähigkeit der Dränage überprüft und ggf. erhöht werden. Dafür werden eine höhere und leistungsstärkere Festkörperdränage oder, bei einschichtigem Gründachaufbau, Wasserleitprofile eingebaut. Bei großen Dachflächen und wenig Dachabläufen ist die Leistungsfähigkeit des Dränagesystems durch den Hersteller nachzuweisen.

Immer wieder kommt es vor, dass Überschusswasser von oberhalb liegenden Dachflächen ohne zusätzliche Maßnahmen in den Kiesstreifen eines darunterliegenden Gründachs eingeleitet wird. Dies ist insbesondere im Bereich von aufgehenden Wänden mit Türen problematisch. Zur Schadensbeseitigung eignen sich verschiedene Maßnahmen, so z.B. der Einbau einer getrennten Entwässerung der Dächer verbunden mit  der Wasserableitung über eine offene Rinne, es kann auch ein ausreichendes Dränprofil ergänzt, oder eine flächig - durch eine mit Substrat und Kies überbaute - Festkörperdränage zum nächsten Dachablauf vorgenommen werden.

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Gemäß der Dachbegrünungsrichtlinie sind Abflussbeiwerte bzw. Abflusskennzahlen bei der Dimensionierung der Entwässerungseinrichtungen in Ansatz zu bringen. Ausschlaggebend hier sind sowohl die Art der Begrünung (also Extensiv- oder Intensivbegrünung), als auch die Dachneigung (größer oder kleiner als 5°) und die Aufbaustärke des Gründachs.

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