Sporthalle in Mittenwald

Energieeffizienter, funktionaler Holzbau

Die freistehende Zweifach-Sporthalle ist Teil des neu gestalteten Sportgeländes der Edelweiß-Kaserne in Mittenwald und steht auch dem Breitensport zur Verfügung. Die Münchner PSA Architekten schufen einen funktionalen Bau, aufgegliedert in einen höheren und einen niedrigeren Teil. Der niedrige Gebäudeteil richtet sich gen Südwesten – dort befindet sich der Hauptzugang. Außerdem sind hier die Nebenräume untergebracht, während die Sportfelder den hohen Quader einnehmen.

Sie ist Teil eines neu gestalteten Sportgeländes der Edelweißkaserne (Ansicht Nordost).
Mit Schneelast ist hier zu rechnen (Ansicht Nordwest).
Hauptzugang an der Südwestseite

Da alle Funktionen erdgeschossig liegen, sind sie barrierefrei zu erschließen. Zentral zu den Hallenteilen ist ein Foyer vorgeschaltet, die Verkehrswege innerhalb des Gebäudes sind minimiert. Die Halle ist vollständig in Holzbauweise über einer Stahlbetonbodenplatte mit Pfahlgründung errichtet. Durch Unterscheidung zwischen tragenden und nichttragenden Elementen konnte der Vorfertigungsgrad beschleunigt und die Bauzeit verkürzt werden.

Belichtung, Heizung und Lüftung

Von außen ist die Halle mit einer weiß lasierten, senkrechten Leistenschalung aus Holz verkleidet. Oberlichter im Dach und seitlich durchlaufende Oberlichtbänder sorgen für optimale Lichtverhältnisse, zudem ist ein außenliegender Sonnenschutz am Gebäude angebracht. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für die Lüftung der Nebenräume, Abluftventilatoren sowie Nachströmöffnungen regeln die Lüftung in der Sporthalle. Eine Fußbodenheizung in Kombination mit der guten Wärmedämmung der Holzkonstruktion sorgt für hohen thermischen Komfort und rundet die energieeffiziente Bauweise ab.


Flachdach in Holzbauweise: Aufbau über BSH-Trägern

Das Flachdach gliedert sich in zwei Bereiche, die unterschiedlich hoch sind und mit Ausnahme des konstruktiven Tragwerks identisch aufgebaut sind. Beim Hallendach wurden Brettschichtholzträger, im niedrigeren Gebäudeteil Brettsperrholzelemente verbaut.

In der Halle wurde der Träger oberhalb schallisolierend gedämmt und die Unterseite der Decke vollflächig mit gelochten und mit Sicherheitsvlies hinterlegten MDF-Akustikplatten beplankt. Generell ist der Dachaufbau der Halle wie folgt: auf die Träger ist eine selbstklebende Dachabdichtung auf Polymerbitumenbasis aufgebracht. Darüber verläuft eine Dampfbremse. Darauf lagert eine zweilagige, trittfeste Wärmedämmung in 28 cm Stärke. Die Dachhaut bildet eine Blechdeckung aus Stehfalz-Profiltafeln, die an First und Ortgang aufgekantet und bis unter die Attika geführt sind. Bedingt durch hohe regionale Schneelasten ist beim Dachanschluss an die aufgehende Wand ein doppeltes Firstblech verbaut. Die Oberlichter der Sporthalle mit einer Abmessung von 250 x 250 cm sind mit durchsturzsicherem Glas ausgestattet. Der weiße Aufsatzkranz ist 50 cm hoch und wärmegedämmt.

Bautafel

Architektur: PSA Architekten, München
Alexander Pfletscher (Projektleitung), Bodo Keil (Projektarchitekt), Hans Wackerl (örtliche Bauleitung)
Projektbeteiligte: merz kley partner, Dornbirn (Tragwerksplanung); RFG Engineering, Wals-Siezenheim (Haustechnik); ig-bauphysik, Hohenbrunn (Bauphysik)
Bauherr/in: Staatliches Bauamt Weilheim
Fertigstellung: 2020
Standort: Edelweißkaserne Mittenwald, In der Kofel 1-35, 82481 Mittenwald
Bildnachweis: Michael Heinrich, München

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