Sonnenschutz und Überhitzung

Der Einsatz eines funktionierenden Sonnenschutzsystems ist besonders bei großen Glasflächen unerlässlich, da die sommerliche Überhitzung von Gebäuden ansonsten mit einem hohen, nicht vertretbaren Energieaufwand heruntergekühlt werden müsste. Die Wirksamkeit des Sonnenschutzes, die üblicherweise als FC-Wert (Energieabminderungsfaktor) bezeichnet wird, kann dabei durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden. Dabei ist die Lage des Sonnenschutzes von erheblicher Bedeutung.

Der Einsatz eines funktionierenden Sonnenschutzsystems ist besonders bei großen Glasflächen unerlässlich, da die sommerliche Überhitzung von Gebäuden ansonsten mit einem hohen, nicht vertretbaren Energieaufwand heruntergekühlt werden müsste.
Das Unternehmen Iconic Skin integriert in eine Dreifach-Isolierverglasung (Isoshade) wahlweise Jalousien oder Senkrechtmarkisen.
Jalousien gehören zu den fragileren Sonnenschutzsystemen und werden deshalb innen angebracht.

Die Wirksamkeit des Sonnenschutzes ist bei einer vor der Fassade angebrachten Lamellenkonstruktion etwa sieben- bis zehnmal günstiger, als bei einer innen liegenden Jalousie. Wurde sie zwischen den Scheiben angebracht, ist sie immer noch drei- bis viermal wirksamer gegen Überhitzung als ein innen liegender Sonnenschutz. Darüber hinaus kann sich die Hinterlüftung einer Verschattung als hilfreich bei der Verbesserung seiner Wirksamkeit erweisen. Je besser die Luft hinter dem System zirkuliert, desto weniger Wärmestau kann entstehen. Bei innen liegenden Jalousien müsste diese Luft allerdings nach außen abgeführt werden, sonst wäre der Wärmeeintrag im Raum eher größer.

Auch die Verglasung kann die Wirksamkeit des Sonnenschutzes beeinflussen, da der FC-Wert eine direkte Abhängigkeit zum Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) des Glases besitzt. Je geringer der g-Wert des Glases ist, desto wirksamer ist auch der Sonnenschutz. Werden innen liegende Jalousien z. B. mit Sonnenschutzglas kombiniert, verbessert sich der FC-Wert im Vergleich zu normalem Isolierglas deutlich. Ein anderer Aspekt dabei ist allerdings, dass jedes nicht veränderbare Sonnenschutzsystem – wie z. B. Sonnenschutzglas – auch dafür sorgt, dass der Tageslichteinfall ganzjährig verringert wird.

Einen weiteren Einflussfaktor auf Sonnenschutz und sommerliche Überhitzung der Innenräume stellt das Nutzerverhalten dar. Um einen unnötigen Wärmeeintrag im Raum zu vermeiden, sollte künstliche Beleuchtung nur dann eingeschaltet werden, wenn sie wirklich benötigt wird, da Kunstlicht den Raum stärker aufheizt als Tageslicht. Der Sonnenschutz ist so nachzuregeln, dass eine ausreichende Belichtung ganztägig möglich ist. Dies geschieht optimalerweise durch eine automatische Nachführung der Jalousien oder Lamellen nach dem Sonnenstand. Die Fenster sollten darüber hinaus im Sommer nur dann geöffnet werden, wenn die Außentemperatur geringer als die Innentemperatur ist.

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